Neu im Kino

„Spectre“ Foto: Sony Pictures Releasing GmbH

Es ist wieder so weit. Ein James-Bond-Film läuft im Kino. Und das „Bond“-Franchise gleicht einem beweglichen Feiertag, der stets das gleiche rituelle Verhalten in Gang setzt. Menschen polieren ihr Zitatwissen jenseits von „Geschüttelt und nicht gerührt“ auf, die Anzahl der Bond-Experten im Umfeld explodiert. So schwindelerregend sind die Perspektiven, so atemberaubend die Beinaheabstürze des Hubschraubers und so zäh die Finsterlinge, dass man vergisst, dass man ja eigentlich weiß, wie es enden wird. „Spectre“ ist reinstes Spektakel, fesselt die Zuschauer, ohne die kleinste Information zu geben. Einmal mehr erscheint auch der Rest der Handlung eher als Vorwand, um den Helden in verschiedenen Landschaften zu fotografieren. Regisseur Sam Mendes bleibt sich in einem wesentlichen Zug völlig treu: in seinem hemmungslosen Opportunismus. Bei aller ausführlichen Selbstbespiegelung mit Zitaten und Anspielungen aus dem Bond-Universum gleicht „Spectre“ nämlich genau dem, was auch sonst so im Kino läuft. Denn wie man in den Bond hineinblickt, so blickt er schließlich auch zurück: vom anderen Ende des Gewehrlaufs.