Städte gegen rechts

Brandenburg Mehrere Orte fordern null Toleranz

Die Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg hat sich klar gegen Rassismus ausgesprochen. In einem am Mittwoch veröffentlichten Positionspapier forderten die 31 Mitgliedstädte „null Toleranz gegenüber jeglicher Form von Fremdenfeindlichkeit“. Die Arbeitsgemeinschaft verwies auf den Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Nauen (Havelland) vor gut zwei Monaten. Die Aufgabe der Bürgermeister sei es, die Kräfte zu bündeln und mobil gegen jede Form von Extremismus zu machen, hieß es.

„Unsere Städte beweisen ihre Offenheit für Menschen in Not, egal welcher Herkunft und welcher Religion, seit mehreren hundert Jahren immer wieder aufs Neue“, hieß es in dem Papier. Überall im Land hätten sich Flüchtlingsinitiativen gegründet, die Asylbewerber willkommen hießen. Sie würden beispielsweise Fußballturniere wie in Perleberg veranstalten oder Sprachpatenschaften wie in Bad Belzig übernehmen.

Anschlag auf Turnhalle

Ende August war in Nauen die Sporthalle eines Oberstufenzentrums niedergebrannt. Dort sollten 100 Asylbewerber unterkommen, bis ihre Unterkünfte fertiggestellt sind. Das Feuer wurde den Erkenntnissen zufolge mit Brandbeschleunigern vorsätzlich gelegt. Die Brandstifter werden im rechtsextremen Umfeld vermutet.

Brandenburg gilt nach wie vor als eine Hochburg rechter Parteien und Gruppen – ein Image, gegen das die um Tourismus bemühten Kleinstädte Brandenburgs oft vergeblich ankämpfen. Im Brandenburger Landtag sitzt zudem die dort unverhohlen rassistisch auftretende AfD. (dpa, taz)