„Nur ein Röhrchen Blut“

Typisierungsaktion für Stammzellenspender

■ 24, studiert an der Uni Hamburg Medizin und will Kinderärztin werden. Sie leitet das studentische Projekt „Uni hilft“ in Hamburg.

taz: Frau Leupold, Sie leiten das Projekt „Uni hilft“ in Hamburg und suchen ab heute eine Woche lang nach potenziellen Stammzellenspendern. Wer kommt denn da infrage?

Lena Leupold: Alle unter 55 Jahren können sich typisieren lassen und bis zum 60. Lebensjahr bleiben sie dann als potenzielle Spender für Menschen, die an Leukämie leiden, in der Kartei.

Wie läuft die Typisierung ab?

Das Prozedere dauert nur etwa zehn bis 15 Minuten. Erst gibt es ein kurzes Beratungsgespräch und anschließend wird nur ein Röhrchen Blut abgenommen. Das war es schon.

Und was passiert, wenn ich als Spenderin infrage komme?

Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt bei zehn Prozent. Und das Spenden ist nicht schlimm, ich habe das selbst schon mal gemacht. Eine Woche vor dem Termin muss man sich einen sogenannten Wachstumsfaktor spritzen, der die Stammzellen im Blut anreichert. Bei einer Grippe zum Beispiel produziert der Körper diesen Wachstumsfaktor selbst. Das Spenden selbst dauert dann etwa drei Stunden und man kann es sich vorstellen wie eine Dialyse. Es werden zwei Zugänge gelegt und die Stammzellen werden dann aus dem Blut gefiltert.

Das klingt nach einer recht sanften Methode – nichts mit Operation und so?

Nur in etwa zehn Prozent der Fälle ist eine Punktion des Beckenkamms nötig. INTERVIEW:
ILK

Typisierungsaktion im Uniklinikum Eppendorf (UKE): Heute bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Martinistraße 52