DAILY DOPE (594)

Ehrlich will Lance Armstrong sein, wenn er am Donnerstag von Promitalkerin Oprah Winfrey für das Fernsehen befragt wird. Eine gut informierte Person und in die Vorbereitung der Show involvierte Person hat das erzählt. Demnach will Armstrong zugeben, dass er gedopt hat und sich auch irgendwie dafür entschuldigen. Der Nachrichtenagentur AP hat Armstrong eine SMS geschickt: „Ich habe zu ihre gesagt, dass ich alle Fragen direkt, ehrlich und unumwunden beantworten werde“, heißt es darin. Es darf weiter spekuliert werden, wie weit der Mann, der alle seine sieben Erfolge bei der Tour de France verlor, nachdem ein 1.000 Seiten starker Bericht der US-Antidoping-Agentur sein Leben als Sportbetrüger zusammengefasst hatte, mit einem Bekenntnis gehen wird. Immerhin könnte er in etliche Betrugs- und Schadenersatzprozesse verwickelt werden.

Alberto Contador, ein ehemaliger Teamkollege von Armstrong, dem auch schon mal ein Tour-Erfolg wegen Doping aberkannt wurde, will sich dazu nicht äußern. Der Spanier, der nach seiner Dopingsperre im Spätsommer des vergangenen Jahres die Spanienrundfahrt gewonnen hatte, redete lieber über das Streckenprofil der Vuelta 2013, das am Samstag vorgestellt wurde. Das hat es in sich. Mit der Rekordzahl von 13 Bergankünften in drei Wochen positioniert sich die Vuelta als Event für die ganz starken Männer.

Die Diskussionen der vergangenen Jahre, in denen es immer wieder auch darum ging, die Strecken nicht mehr ganz so extrem zu gestalten, so dass sie auch ohne pharmazeutische Hilfsmittel gut zu bewältigen sind, haben bei den Überlegungen der Planer offensichtlich keine Rolle gespielt. Die spanischen Topfahrer freuen sich schon. So meinte Contador zur 232 Kilometer langen Monsteretappe, die auf vier Anstiegen der höchsten Kategorie über die Pyrenäen führen soll: „Das mag ich, weil es ein echter Härtetest ist.“ Landsmann Samuel Sanchez stößt ins selbe Horn: „Wir werden dafür bezahlt, gegeneinander zu fahren, und ich denke, das ist gut so.“ Auch Joaquim Rodriguez, Dritter der Vuelta 2012, freut sich schon auf die „wahrscheinlich härteste“ Spanienrundfahrt in der Geschichte. Rodriguez ist übrigens für das Team Katusha unterwegs. Das wurde jüngst vom Radsportweltverband aus der Liste der 18 Top-Teams gestrichen, weil seit 2009 wiederholt Dopingfälle im Team bekannt geworden waren. ARUE