Medienticker

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) schreibt heute die Fernsehrechte für Bundesliga und 2. Liga für die Zeit nach der WM 2006 aus. Mehr als zehn Rechte-Pakete werden den TV-Sendern und anderen Unternehmen angeboten. Die „audiovisuellen Verwertungsrechte“ umfassen Live- Spiele im Free-TV und Pay-TV, Zusammenfassungen, aber auch die Bundesliga-Rechte im Internet, Mobilfunk oder für das Ausland. Neben ARD/ZDF, DSF und Premiere, die bisher zusammen 300 Millionen Euro pro Saison an die DFL zahlten, wollen auch RTL und Kabel Deutschland als zweiter Pay-TV-Kanal um die Rechte bieten. Die 36 Proficlubs hoffen in dem Verfahren auf deutlich mehr Fernsehgeld, als realistisch gelten Summen ab 400 Millionen Euro. Für höhere Einnahmen aus der TV-Vermarktung müssen Vereine und Zuschauer unter Umständen gravierende Spielplan-Änderungen in Kauf nehmen. Premiere, mit bisher 180 Millionen Euro wichtigster Partner der DFL, will für mehr Exklusivität mehr Geld zahlen. Das kann durch die Rückkehr zu Freitag-Spielen erreicht werden oder durch die zeitliche Verschiebung der ARD-Sportschau am Samstag, zum Beispiel auf 22.00 Uhr. Gegen dieses Modell würden nicht nur das Erste, sondern auch Fans und Politiker Sturm laufen. DFB-Präsident Theo Zwanziger gilt ebenfalls als Anhänger einer zeitnahen Free-TV-Zusammenfassung. (dpa)

Peter Voß, SWR-Intendant und stellvertretender ARD-Vorsitzender, hat den ZDF-Vorschlag für ein neues Verfahren zur Festsetzung der Rundfunkgebühren kritisiert. Das Modell, das die Gebührenanpassung auf dem „Verordnungswege“ vorsehe, sei letztlich die „schlechteste Lösung“, sagte Voß in der Frankfurter Rundschau. Das ZDF hatte letzte Woche ein Verfahren vorgeschlagen, das die Rolle der unabhängigen Gebührenkommission KEF stärkt. Demnach wären die Bundesländer künftig an den Gebührenvorschlag der KEF gebunden. Die Gebührenhöhe würde dann mit gleich lautenden Verordnungen der Landesregierungen festgesetzt, die Parlamente müssten der Erhöhung nicht mehr zustimmen. Bei ihrem jüngsten Beschluss zur Gebührenanpassung waren die Ministerpräsidenten um 21 Cent unter dem Vorschlag der KEF geblieben. (epd)