Herzlich willkommen …
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… liebe Kollegen der neuen Zeitschrift Satoon auf dem deutschen Humor-und-Satire-Markt. Wie wir gestern in eurer Pressemitteilung lasen, seid ihr wahre Zauberkünstler: „Der Humor kehrt in die deutschen Printmedien zurück.“ Wohin ist der Humor denn verschwunden? In den Keller? Auf die Intensivstation? Satoon soll jedenfalls „die gegenwärtig enthumorisierten Zeitschriftenregale wiederbeleben“. Das müsst ihr unbedingt mal vorführen, wie man Regale wiederbelebt – hoffentlich nicht mit Mund-zu-Regal-Beatmung. Aber wir verstehen schon: Klappern gehört zum Handwerk, und die Übertreibung ist ein wesentliches Grundelement der Satire. An einer anderen fundamentalen Komponente müsst ihr allerdings noch dringend arbeiten: „Das neue Satiremagazin“ sei „sensibel über schräg bis zynisch und scharfzüngig“, schreibt ihr und löst bei uns akutes Erbrechen aus. Satire bedeutet nämlich auch, ein kritisches Sprachbewusstsein zu entwickeln. Wer aber in der Eigenbeschreibung bereits die vier dümmsten Phrasen benutzt, der wird es im Humorbergwerk nicht weit bringen.