Unterm Strich
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Vom Attentat auf das Satiremagazin Charlie Hebdo bis zu Festnahmen von Reportern und den Wahlerfolgen des rechts­extremen Front National: Die 32. Französischen Filmtage in Tübingen und Stuttgart wollen in diesem Jahr einen besonders politischen Blick auf die Filmlandschaft des Nachbarlandes Frankreich werfen. Dennoch werde bei dem Festival vom 4. bis zum 11. November, das zu den größten französischen Filmfesten im deutschsprachigem Raum zählt, wie gewohnt auch Popcornkino auf dem Spielplan stehen, verspricht Festivalleiter Christopher Buchholz.

Das ehemalige Londoner Schlafzimmer von US-Rocklegende Jimi Hendrix (1942–1970) kann man bald besichtigen. Ab dem 10. Februar 2016 werde das obere Stockwerk seines früheren Wohnhauses dauerhaft Besuchern offenstehen, teilten die Betreiber am Dienstag mit. Hendrix hatte 1968 und 1969 im Londoner Stadtteil Mayfair gelebt, sein ehemaliges Schlafzimmer soll wieder genau wie damals aussehen. Gleich nebenan lebte im 18. Jahrhundert der Komponist Georg Friedrich Händel, dessen Wohnung ebenfalls ein Museum ist. Die Stiftung Handel House Trust hat Hendrix’Wohnung bisher als Verwaltungsräume genutzt.

Der Kultregisseur Quentin Tarantino wird vom Präsidenten der größten Polizeigewerkschaft in New York wegen seiner Teilnahme an einer Demo gegen Polizeigewalt stark kritisiert. Dem Guardian zufolge hat die US-amerikanische Polizei allein schon in diesem Jahr mehr als 930 Menschen getötet. Menschen mit Migrationshintergrund sind unverhältnismäßig oft unter den Opfern. Der Demo, die am vergangenen Samstag unter dem Titel „Rise Up October“ vom gleichnamigen Netzwerk organisiert worden war, schlossen sich 300 Demonstranten an, die größtenteils Angehörige der Opfer von Polizeigewalt waren. Viele waren eigens nach New York geflogen, um an der Demo teilzunehmen. Auch Tarantino flog von Kalifornien nach New York, um bei der Kundgebung eine Rede zu halten. Er sagte: „Das Thema wird nicht richtig angegangen. Wenn es richtig angegangen würde, säßen diese mordenden Bullen hinter Gittern oder hätten sich wenigstens vor Gericht zu verantworten“. Bei der Aktion wurden elf Demonstranten festgenommen. Umstritten sei das Timing der Demo, da ein 33-jähriger Polizist, Randolph Holder, letzte Woche in der Stadt erschossen wurde. Patrick Lynch, Präsident der Gewerkschaft ­Patrolman’s Benevolent Association, rief zu einem Boykott von Tarantinos Filmen auf: „Es ist keine Überraschung, dass jemand, der beruflich Verbrechen verklärt, auch Polizisten hasst“, sagte er. Auch der rechtskonservative Fernsehmoderator Bill O’Reilly äußerte Kritik an Tarantino in seiner Sendung „The O’Reilly Factor“ auf Fox News. Er behauptete, der Regisseur von „Inglourious Basterds“ hätte seine ganze Karriere ruiniert. O’Reilly selbst wurde bislang stark kritisiert wegen seiner Berichte über die „#BlackLivesMatter“-Bewegung. Tarantino ist für seine gewalttätige Ästhetik bekannt. 1995 erhielt er den Oscar für das beste Originaldrehbuch für den Film „Pulp Fiction“. Auch 2013 gewann er wieder den Preis für sein Drehbuch zu „Django Unchained“.