Proteste vor Unterkunft

Flüchtlinge Bei Demos vor Flüchtlingsunterkünften im niedersächsischen Bad Fallingbostel stehen 25 NPDler 500 Gegendemonstranten gegenüber

Rund 500 Menschen sind in Bad Fallingbostel in der Lüneburger Heide gegen eine Demonstration der NPD auf die Straße gegangen. Sie stellten sich am Samstag gegen Fremdenfeindlichkeit. „Das ist alles friedlich verlaufen“, sagte ein Polizeisprecher. Nach der Kundgebung standen sich Linke und Rechte zwischenzeitlich gegenüber –getrennt voneinander durch Polizisten –und pfiffen sich aus. In der Nähe leben in den größten Notunterkünften Niedersachsens mehrere tausend Menschen, am Sonntag kamen Hunderte weitere hinzu.

Bei der Kundgebung in der Kleinstadt konnte die rechtsextreme NPD nach Polizeiangaben etwa 25 Anhänger unter dem Motto „Asylflut stoppen“ mobilisieren. Auf einem NPD-Banner war zu lesen: „Heimreise statt Einwanderung! Deutsche Kinder braucht das Land!“ Die Gegendemonstranten konterten unter anderem mit: „Lieber 1.000 Flüchtlinge als 1 Nazi“.

Nahe Bad Fallingbostel gibt es zwei größere Flüchtlingsunterkünfte. Im Camp Oerbke und im Camp Fallingbostel leben derzeit rund 3.000 Hilfesuchende. Sie werden von ehren- und hauptamtlichen Helfern des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter -Unfall-Hilfe betreut.

Am Sonntag wurde das auf einem ehemaligen britischen Kasernengelände gelegene Camp Fallingbostel erweitert. Bis zum Nachmittag wurden etwa 200 weitere Flüchtlinge aufgenommen, sagte Johanniter-Sprecherin Antje Heilmann. Das Innenministerium in Hannover hatte ursprünglich damit gerechnet, dass an diesem Wochenende bis zu 1.000 Schutzsuchende neu aufgenommen werden müssten.  (dpa)