Einblick (594)

Mareike Spendel & Natalie Weiland, Kuratorinnen des Projektraums Centrum

Zu den Personen

Foto: Ute Klein

Mareike Spendel (geb. 1985, rechts) studierte Kunstgeschichte und Curating an der Freien Universität Berlin und am Courtauld Institute of Art in London, wo sie nach dem Studium 2011 die Absolventenausstellung Wanderlust des DAAD kuratierte. Von 2011 bis 2013 arbeitete sie an der Kunsthalle Basel. Seit 2014 leitet sie den 2009 von Kate Squires und David Moynihan gegründeten Projektraum Centrum in Neukölln. Seit 2015 im Team mit Natalie Weiland (geb. 1988, links), die derzeit ihre Masterarbeit in Kunst- und Bildgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin schreibt. Zuletzt war im Centrum Projektraum im Rahmen des Project Space Festivals Berlin 2015 eine Ausstellung und Präsentation des kubanischen Künstlers Adrian Melis zu sehen. Für einige Ausstellungen lädt Centrum Gastkurator_innen ein. So auch Jagoda Kamola für die aktuelle Ausstellung „Zufall und Liebe“, die Arbeiten von Rike Horb, Matthias Krieg und Eva Vuillemin präsentiert (s. Seite 14).

Welche Ausstellung in Berlin hat euch zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?MS & NM: Das ist nun schon wieder eine Weile her, aber die Ausstellung „This Progress“ von Tino Sehgal im Martin Gropius Bau. Man konnte sich stundenlang in den historischen Räumen aufhalten und den Performances beiwohnen und wurde zum Nachdenken angeregt. Ein wunderschönes Erlebnis.

Welches Konzert oder welchen Klub könnt ihr empfehlen?NW: Wer auf Jazzmusik steht, sollte unbedingt im Donau115 vorbeischauen, die haben immer ein tolles Programm zu bieten.

MS: Falls ich statt Musik einen Film empfehlen dürfte: Duck Season (2004), das Spielfilmdebüt des mexikanischen Regisseurs und derzeitigen Berlinale-Stipendiaten Fernando Eimbcke. Der Film hat uns beide sehr beeindruckt – eine Komödie mit ernsten Themen und dabei wahnsinnig charmant.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleiten euch zurzeit durch den Alltag?MS: Die „Texte zur Kunst“ und der Roman Herzog (1976) von Saul Bellow.NW: Auch bei mir liegen die „Texte zur Kunst“ auf dem Nachttisch – und „Bonjour Tris­tesse“ von Françoise Sagan.

Was ist euer nächstes Projekt?Derzeit sind wir mit dem Planen einer Reihe von Ausstellungen beschäftigt und freuen uns auf die Zusammenarbeit unter anderem mit den Künstlerinnen Chloe Brooks, Jaimini Patel, Rachel Alliston und Cornelia Baltes.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht euch am meisten Freude?Der Milchschäumer in der Küche im Centrum und die Tatsache, dass er uns gestiftet wurde.