LeserInnenbriefe
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Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Warum?

Betr.: „Ein Schnäppchen für den Profiteur“, taz.bremen vom 15. 10. 15

Warum –um Himmels Willen –muss das Grundstück verkauft werden? Warum kann es nicht weiterhin auf Erbpacht zur Verfügung gestellt werden? Warum verlieren wir Bremer einer Generation die Filet-Grundstücke unserer Stadt für die nächsten Generationen? Warum? Wir verschenken in der Stadt, wo wir selbst in der Haushaltsnotlage feststecken? Warum? Und warum werden in Bremen Fahrzeug-Flotten von BMW angeschafft ? Die Familie Quandt zeigt sich gegenüber ihrer Vergangenheit und Verantwortung gegenüber Zwangsarbeitern in den VARTA-Werken genauso verschlossen wie die Familie Kühne.

ADAGIOBARBER, taz.de

Skandal neben dem Skandal

Betr.: „Ein Schnäppchen für den Profiteur“, taz.bremen vom 15. 10. 15

Die Verquickung der Fragen Aufarbeitung und Grundstückspreis ist absurd. Selbst wenn K+N seine Geschichte vorbildlich aufgearbeitet hätte, müsste ein globales, milliardenschweres Unternehmen einen regulären Quadratmeterpreis zahlen. Dies gilt um so mehr, wenn die Politik an solch einer exponierten Stelle öffentlichen Raum veräußert. Wie der Verkaufspreis von ca. 900.000 Euro ermittelt worden ist/wird, wäre mal eine eigene Recherche wert (Bodenrichtwertkarte, Gutachen?) und wahrscheinlich der Skandal neben dem Skandal.  XYZ.1234, taz.de

Völlig klar

Betr.: „Von Schweinen und Rechten“, taz.bremen vom 14. 10. 15

„Im Zweifel für den Angeklagten“ gilt nur bei Zweifeln am Sachverhalt. Die gibt es hier ohnehin nicht. Was geschrieben wurde, ist völlig klar. Man stellt auch nicht Strafantrag wegen eines Wortes, sondern eines Deliktes, also z.B. wegen „Beleidigung“. Man kann dann gern ausführen, wodurch man sich beleidigt fühlt, aber der Antrag bezieht sich auf das Delikt und den Text. Die – reine Rechts – Frage lautet also: Kann man den Text so lesen, dass Runge nicht mit „rechtes Schwein“ gemeint war, sondern nur andere – anonym gebliebene? Dann wäre es ein Freispruch. Liest sich der Text so, dass auch Runge ein rechtes Schwein sein soll – und zwar ohne Interpretationsspielraum – dann ist die Sache umgekehrt klar. Wieso hier ein weiterer Termin nötig ist, versteht man nicht.  DR. MCSCHRECK, taz.de

Zutiefst pazifistisch

Betr.: „Grüne kritisieren Israel-Vortrag im Übersee-Museum“, taz.bremen vom 7. 10. 15

Zu der Kritik des Sprechers des Grünen-Kreisverbands Mitte, Robert Hodonyi, und der Grünen Jugend an der Einladung von Jürgen Rose in das Übersee-Museum möchte ich mich nicht äußern, da mir Jürgen Rose nicht bekannt ist. Auch den genannten Xavier Naidoo kenne ich nicht. Ich kenne aber Eugen Drewermann durch seine Vorträge hier in Bremen und die Sendung „Redefreiheit“ im Nordwest-Radio. Und ich schätze Eugen Drewermann außerordentlich wegen seiner zutiefst pazifistischen und radikal humanistischen Haltung. Daher erschreckt und empört es mich, dass die Grünen Eugen Drewermann städtische Einrichtungen verwehren wollen. Ich frage mich, welche politische Debatte Robert Hodonyi und die Grüne Jugend führen, in der in dieser Weise „Personen aus solchen Kontexten“ zusammenphantasiert werden. Welcher Kontext ist gemeint? Eine öffentliche Erklärung (und Entschuldigung) steht dringend an. Und: Müssen wir erwarten, dass demnächst die obigen Grünen den öffentlich rechtlichen Rundfunk, das Nordwest-Radio, für Eugen Drewermann versperren wollen?  REINHARD HEYNE, Bremen