Wohin in Bremen?
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Samstag, 19 Uhr

Slam-Finale

Am heutigen Samstagabend gehen in Bremen die Landesmeisterschaften im Poetry Slam für Bremen und Niedersachsen zu Ende. Und der Austragungsort spricht sehr dafü, dass diese Sparte der Literatur sich aus dem Untergrund längst herausgearbeitet hat. Die Erfolge der Bremer Gewächse Bas Böttcher und Julia Engelmann beweisen derweil, wie gut derlei in der Region gedeiht. In zwei Altersklassen (U- und Ü-20) haben sich die Finalteilnehmer und -teilnehmerinnen für den großen Showdown im ersten Haus Platz qualifiziert.

Theater am Goetheplatz

Sonntag, 16 Uhr

An den Tasten: Lucy Jarnach

Wenn Lucy Jarnach für das PianoPodium „einen Bogen von Chopin bis Ravel“ ankündigt, klingt das ebenso attraktiv wie bedauerlich. Denn man könnte vermuten, dass sie die Kompositionen ihres interessanten Großvaters diesmal außen vor lässt: Philipp Jarnach, 17 Jahre jünger als Ravel, Busoni-Schüler und Weill-Lehrer, gehört zu den weitgehend vergessenen „Modernen“ – bei denen er zusammen mit Hindemith eine führende Rolle spielte. Aber: Sie spielt ihn doch! Das Werk ihres Onkels Franz wird hingegen tatsächlich außen vor bleiben – denn der macht, in der Figur des Mr. Piggi, krassen Rock ‘n‘ Roll.

Alfred Brendel attesttiert Lucy Jarnach, die bei ihm studierte, „die Gabe, ihre Konzentration auf die Hörer zu übertragen“. Auch Onkel Franz bringt sein Gegenüber nachhaltig zur Ruhe, braucht dafür – als „Schildkröte bei „Dittsche“ – aber nur einen einzigen Satz: „Halt die Klappe, ich hab‘ Feierabend“. Lucy Jarnach spielt zum Glück schon achmittags.

Haus im Park (Osterholz)

Samstag, 18 Uhr

The Desert

2013 feierte das Tanzstück „The Desert“ von Helge Letonja Premiere. Formal war „The Desert“ der dritte Teil und damit der Abschluss der Trilogie „Displacing Future“ über Migration und Flucht. Inhaltlich allerdings hatte sich seine Arbeit damit bekanntlich gar nicht erledigt. Auch insofern lohnt ein erneuter Blick auf die Choreografie, die assoziativ um Angst, Vertreibung, Ohnmacht kreist. Vor der Aufführung gibt es eine Podiumsdiskussion über die Rolle von Kultur bei der Flüchtlingsintegration: „Was braucht es, um anzukommen?“

Schwankhalle