VORMERKEN
: Mit der Nachtschattenmusik vom Kilimanjaro Darkjazz Ensemble kommt Kino in den Kopf

Das berühmte Kino im Kopf. In diesem Zusammenhang wird gern auf die in aller Gemütsruhe malmende Brechermusik von Bohren & der Club of Gore verwiesen, die einem in ihrer dunklen Stimmung die zauberhaftesten Bilder in der Kopf zu setzen verstehen. Wenn man nur in der rechten musikalischen Stimmung dafür ist. Und hat man die gerade nicht zur Hand, die Stimmung, macht man das mit den Bildern halt einfach aus Notwehr, dass bei der so meditativen und in abgebremster Slow Motion vorgetragenen Musik von Bohren & der Club of Gore wenigstens überhaupt etwas passiert. Also allemal eine prima Band mit einem prima Konzept, das jetzt auch beim Kilimanjaro Darkjazz Ensemble als Referenz herhält, das von Jason Köhnen aka Bong-Ra und Gideon Kiers von Telco Systems begründete Projekt, das am morgigen Donnerstag in der Maria sein zweites Album vorstellt. Das heißt „Here Be Dragons“ (was mit so einem Titel schon gleich mal die ersten Bilder in den Kopf befördern sollte). Eine Kombi aus elektronischen Klängen und akustischen Instrumenten (unter anderem die Geigerin Sarah Anderson von Chome Hoof). Die Stimmungen wechselnd zwischen Melancholie, Geheimiskrämerischem und bedrohlichen Drones. Nachtschattenmusik. Und deswegen muss bei der Kopfkino-Ambientmusik vom Kilimanjaro Darkjazz Ensemble natürlich gleich noch auf das Echtkino von David Lynch als weitere Referenz verwiesen werden. TM

■ Maria, An der Schillingbrücke. Donnerstag, 21 Uhr. 10 €