CDU feiert Adenauer

Die Bonner Kaderschmiede der CDU feiert ihr 50-jähriges Bestehen– und hält sich für „freigeistig“

BONN dpa/taz ■ Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) feiert ihr 50-jähriges Gründungsjubiläum. Der Festakt mit ranghohen Gästen wie Bundespräsident Horst Köhler und der designierten CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel wird an diesem Samstag im ehemaligen Bundestagsplenarsaal in Bonn stattfinden. Als Ort der Feierlichkeiten sei bewusst Bonn gewählt worden, sagte KAS-Generalsekretär Wilhelm Staudacher. Die Stiftung sei mit dem Rheinland als der Heimat Adenauers besonders eng verbunden, und das werde auch so bleiben.

Die Stiftung gilt als „Think tank“ (Denkfabrik) der CDU. Das fast ganz aus dem Bundeshaushalt gespeiste Budget beträgt 100 Millionen Euro, mit denen rund 550 Mitarbeiter finanziert werden. Viele bekannte Gesichter finden sich unter den Ehemaligen, wie die designierte Bundesbildungsministerin Annette Schavan, CDU-Finanzexperte Friedrich Merz oder ZDF-Nachrichtenchef Klaus-Peter Siegloch. Als Ex-Stipendiat erinnert sich der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) an eine „freigeistige Atmosphäre“, bei der „kein Beigeschmack von Kaderschulung oder parteipolitischer Indoktrination“ zu verspüren gewesen sei.

Der Bestand des vor drei Jahrzehnten gegründeten Archivs misst mittlerweile rund 18 laufende Kilometer Akten, erläutert Leiter Günter Buchstab. Es sei längst eine unverzichtbare Quelle für die Erforschung zeitgeschichtlicher Fragen der Bundesrepublik. Auch der Nachlass von Altbundeskanzler Helmut Kohl wird schon hier verwahrt. Buchstab wurmt nur eins: In Sankt Augustin fehlt der Nachlass des Namenspatrons. Den verwaltet ein anderes Haus ausgerechnet im nahe gelegenen Rhöndorf. Dort hat die „Stiftung Bundeskanzler Adenauer-Haus“ im früheren Wohnhaus des „Alten“ ihre eigene Erinnerungsstätte eingerichtet.