Du bleibst, was Du bist?

LESUNG Der Autor und Journalist Marco Maurer hat ein Buch zum Thema Arbeit und soziale Herkunft geschrieben – und stellt es auf Einladung der Arbeitnehmerkammer in Bremen vor

„Du bleibst, was du bist – Warum bei uns immer noch die soziale Herkunft entscheidet“: So lautet der Titel einer Lesung und Diskussion mit dem Journalisten Marco Maurer, die in der kommenden Woche in den Bremer und Bremerhavener Geschäftsstellen der Arbeitnehmerkammer stattfindet.

Die Pisa-Studie hat es mehrfach gezeigt: In kaum einem anderen Land bestimmt das soziale Umfeld die Bildungs- und Karrierechancen so stark wie in Deutschland. 77 von 100 Akademikerkindern studieren – und nur 23 von 100 Kindern aus Nicht-Akademiker-Familien.

Marco Maurer hat das am eigenen Leib erfahren: Eingeschüchtert von seinem Umfeld, absolvierte er zunächst eine Ausbildung als Molkereifachmann. Dabei hatte er Sportlehrer werden wollen. Über seine Erfahrungen hat Maurer das Buch „Du bleibst, was du bist“ geschrieben, Dort beschreibt er, wie viele bildungsferne Eltern sich dem vermeintlichen Schicksal fügen – wo andere gegen Lehrerempfehlungen juristisch vorgehen.

Dabei geht er auch auf populäre Biografien ein wie die von Frank-Walter Steinmeier oder Cem Özdemir. Zudem stellt Maurer die Frage: Welches Bildungssystem brauchen wir in Deutschland?

Der Autor selbst hat seinen Weg nach einer „Slalomfahrt im Nebel“ – wie er schreibt – gemacht. Heute arbeitet er als Journalist unter anderem für die Zeit, die Süddeutsche Zeitung und den Bayerischen Rundfunk. 2013 wurde er mit dem Deutschen Journalistenpreis und 2014 mit dem Deutschen Sozialpreis ausgezeichnet.

Die Lesung findet am 6. Oktober im Kultursaal der Arbeitnehmerkammer Bremen und am 7. Oktober im Forum der Geschäftsstelle Bremerhaven statt. Anmeldung unter Tel.: 04 21/36 30 1-98 5 oder im Internet unter www.arbeitnehmerkammer.de. (taz)