Dialogforum gegen Y-Trasse

Verkehr Beteiligungsgremium zum Ausbau des Schienennetzes in Norddeutschland stimmt gegen den Bau neuer Strecken

Das Dialogforum zur umstrittenen Y-Trasse hat sich mit großer Mehrheit für den Ausbau bestehender Bahnstrecken entschieden. Aus Sicht des Forums in Celle ist damit die als Y-Trasse bezeichnete Neubaustrecke von Hannover Richtung Hamburg und Bremen vom Tisch. Gegen das Ansinnen, stattdessen mit einem Ausbau bestehender Strecken die Kapazitätsprobleme auf der Schiene im Norden zu lösen, stimmte am Freitag die Stadt Hamburg.

Beim Streit um die Y-Trasse geht es wesentlich um den Güterverkehr vom und zum Hamburger Hafen. Schon heute ist die Überlastung des norddeutschen Bahnnetzes so groß, dass täglich 20 von Transportunternehmen erwünschte Güterzüge nicht fahren können, weil die Kapazität fehlt. Durch die Verlagerung auf die Straße führt dies zu 200.000 zusätzlichen LKW-Fahrten.

Trotzdem hat der Umweltverband BUND das Ergebnis des Dialogforums begrüßt. Eine vergleichende Umweltbewertung des Forums habe gezeigt, dass die Varianten, bestehende Strecken auszubauen, Mensch und Umwelt deutlich weniger belasteten als Neubautrassen. Auch die Vertreter der Deutschen Bahn im Dialogforum hätten anerkannt, dass ein Ausbau der Bestandstrassen machbar sei und die Projektziele damit erreicht werden können. „Damit sind alle Neubautrassen umweltrechtlich tot“, sagte der BUND-Vertreter im Dialogforum, Hans-Werner Mohrmann.

Auch ein im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums tätiger Gutachter habe die Ausbau-Variante als ausreichend eingestuft, sagte Mohrmann. Dieser Gutachter hat die rund 90 Vertreter norddeutscher Kommunen und Bürgerinitiativen im Forum aber auch gewarnt: Bei einem Ausbau der bestehenden Bahnstrecken zwischen Hannover, Bremen und Hamburg komme es auf vielen Abschnitten in Zukunft weiter zu einer Überlastung im Güterverkehr.  (dpa/taz)