SINTI-SWING
: Alles neu erfunden

Nicht nur seine Herkunft aus einer französischen Manouches-Familie war für seine Karriere zeitlebens ein Hindernis. Alles neu erfinden musste Jean-Baptiste „Django“ Reinhardt, als sein Wohnwagen plötzlich in Flammen stand und er sich beim Versuch, seine schwangere Frau zu retten schwer an Bein und Hand verbrannte. Zwei Finger der linken Hand konnte der Gitarrist nicht mehr bewegen. Aufgegeben hat Django Reinhardt nicht. Sondern eine eigene Spieltechnik entwickelt, neu und virtuos. Die Melodie spielte er nur mit Zeige- und Mittelfinger, spielte ausgiebig mit dem Daumen, nutzte das Griffbrett eher horizontal zum Sweeping, führte Oktav-Doppelgriffe in den Jazz ein. Und noch etwas machte er anders: Er ließ sich von allem inspirieren, was ihn umgab: New-Orleans-Jazz, französische Walzer, Impressionismus, die Musik der Sinti und Roma verwandelte Reinhardt in Jazz-Standards. Jedes Jahr lädt Tornado Rosenberg im Januar zur Hommage an den Urvater des Sinti-Swing. Am Samstagabend wird Django Reinhardt in der Werkstatt 3 gefeiert.  MATT

■ Sa, 19. 1., 21 Uhr, Werkstatt 3, Nernstweg 32 – 34