LeserInnenbriefe zu verschiedenen Themen

Ja-Sager erwünscht

betr.: „BürgerInnen? Igitt!“, taz vom 8. 10. 15

Die Gesetzgebung, die es den Bürgern nicht erlaubt, gegen etwas zu sein, zeigt doch mal wieder eindrücklich, welcher Staatsbürger von unseren Regierenden immer noch erwünscht ist: der gedankenlose und unkritische Ja-Sager.

Bezüglich solch einer Gesetzeslage können nun einige Schlauberger unter uns behaupten, dass man ja jedes Anliegen auch positiv formulieren könne. Dazu sage ich entschieden: Nein, das kann man nicht. Denn was dabei herauskäme, wäre nur noch eine schwammige und in alle Richtungen auslegbare Worthülse. Ich weiß, manche Leute mögen das. Ich nicht.

MICHAELA DIEROLF , Wimsheim

Gute Übersicht

betr.: „Die Angst vor der Volksentmachtung“, taz.de vom 8. 10. 15

Gute Übersicht vor allem auch der Probleme. Probleme, die auf die alte, veraltete Art des obrigkeitlichen Herrschens zurückzuführen sind. So wird – auch hier –, wie unschwer zu sehen, dem Thema „Freihandel“ „einiges“ angehängt. In der Annahme, dass es schon läuft, selbst läuft – wie bisher. Ginge es zum Beispiel hier um wahren Freihandel, allen Menschen der Welt offen, würden die Menschen kaum protestieren. Sie könnten ja den – wahren – Fortschritt, also einen weiteren Teil davon, genießen. Gut ist, dass die Menschen weiter sind als diese Art von „Politik“. Nun geht es darum, wie sich diese neue Politik – Gemeinsames gemeinsam gestalten – durchsetzt.

Ein weiteres Thema: Wo bleibt die Verantwortung? Bei den Gewählten? Bei den Menschen? In der alten „Politik“ bleibt sie ja eindeutig bei den Letzteren.

VJR, taz.de

Transparenz bitte!

betr.: „Widerstände gegen Pazifik-Deal“, taz.de vom 6. 10. 15

„Wir können es uns nicht erlauben, nur am Rand zu stehen und zuzuschauen, während andere die Regeln für die Weltwirtschaft von morgen schreiben.“

Wie bitte? Genau dazu zwingen sie uns doch, indem sie im Geheimen verhandeln! Wir wollen Transparenz, um selber bei der Frage mit­reden zu können, nach welchen Regeln die Wirtschaft in Zukunft funktionieren wird. Denn wie sie funktioniert, das betrifft jeden Einzelnen von uns. TTIP, Ceta und Tisa sind keine Geheimdienstabkommen! Es geht hier lediglich um Handelsfragen und Dienstleistungen, nicht um nationale Sicherheit.

Auf nach Berlin am Samstag! Auf dass sie sich mit ihrer Entscheidung, im Geheimen zu verhandeln, gehörig verrechnet haben und deshalb gar kein Abkommen bekommen! Für einen transparenten und fairen Welthandel!

SMARAGD , taz.de

Anfällige Strommasten

betr.: „Stromautobahnen kommen unter die Erde“, taz vom 8. 10. 15

Wohlhabend – Menschen wie Staaten – sind nicht diejenigen, die keine Schulden haben, sondern die, die etwas haben, wie zum Beispiel. Wälder, Grund und Boden, Immobilien ... und diesen Besitz mehren, pflegen und instandhalten. Dazu gehören auch die Stromleitungen.

Es sollten nicht nur die HGÜ-, sondern auch die Wechselstromleitungen in die Erde verlegt werden. Erinnert sei hier an das Münsterländer Schneechaos vom November 2005, als wegen umgeknickter Strommasten etwas 250.000 Menschen tagelang keinen Strom hatten. Bei jedem der immer häufiger auftretenden Stürme hört man von Bäumen, die auf Strommasten fallen.

EVI MEISBERGER , Völklingen