„KRAUSES KUR“, 20.15 UHR, ARD
: Kleiner Mann ganz groß

Ja, der heißt wirklich so: Horst Krause. Und so sieht er auch aus. Ein Selbstdarsteller im Wortsinn, denn in Figuren schlüpft der 67-Jährige nicht, er ist die Figur. Durchschnittlicher als Krause geht’s kaum – was für „Krauses Kur“ schon zu viel der Ehre wäre. Denn die Geschichte um seinen ärztlich verordneten Zwangsaufenthalt an der Ostsee (Buch und Regie: Bernd Böhlich) ist von solch himmelschreiender Banalität, dass man sich wünschte, man hätte stattdessen lieber Kontoauszüge abgeheftet. Alles an diesem Film ist Vorurteil – der Geschäftsmann ist auf dem Holzweg, der kleine Mann weiß, wo es langgeht. „Mein Gott, ist das eine Welt!“, entfährt es dem Brandenburger Dorfpolizisten Krause einmal – und man wähnt sich endgültig in der schlechten Kopie eines Heinz-Rühmann-Films aus den 50ern. DENK