das wird der monat, der wird (nr. 11)
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Herzogenaurach, 7. November: Pannenserie beim „feierlichen Staatsakt“ zur Präsentation des neuen Adidas-WM-Predator-Fußballschuhs: Erst verklemmt sich ein Titan-Schraubstollen im Diamant-Gewinde, dann produziert die automatische Bindemaschine nur Schnürsenkel-Spagetti, schließlich misslingt Franz Beckenbauer ein Torwand-Versuch: „So was“, sagt Franzl, „ist mir noch nie passiert.“ Adidas beschließt, den Stiefel ausschließlich in England zu vertreiben – als Becks Elfmeterschuh.
Bottrop, 10. November: „Groteske im Pott“ schreibt die NRZ: Eine Notverordnung des Landwirtschaftsministeriums stoppt jäh die Feier zum 60. Geburtstag von Fußballlegende Willi Lippens. „Auch wenn jeder Kontakt zu Geflügel jetzt untersagt ist“, sagt die bekannteste männliche Ente der Welt, „schräge Vögel sind doch immun. Ich könnte so’n Virus heute noch schwindelig dribbeln.“
Paris, 11. November: Kurz vor dem Testspiel gegen Frankreich sorgen interne DFB-Pläne für Aufsehen. Sie weisen Hochrechnungen aus, wann ein Absturz auf den letzten Platz der Weltrangliste möglich ist. Allerdings, so das Strategiepapier unter „Optimistische Schlussbetrachtungen“, wäre dann „bei einem Erfolg gegen Tonga oder Brunei endlich der lang ersehnte Sieg gegen ein höher platziertes Topteam des Weltfußballs möglich“.
Paris, 12. November: Nach dem sensationellen 3:2 gegen den Exweltmeister ist Fußball-Deutschland versöhnt und rechnet fest mit dem WM-Titel 2006. Dass nach einer akuten Zugvogel-Grippewarnung nur eine französische Notelf aus A-Jugendlichen mit Atemmasken aufgelaufen war, zählt für Jürgen Klinsmann nicht: „Frankreich ist Frankreich.“
Schanghai, 13. November: Überraschend scheidet Tennis-Überstar Roger Federer in Runde 1 des Master Cups gegen den chinesischen Nachrücker Hang Wao Bum aus. „Das Spiel hat mir eigentlich gar nicht gepasst“, sagt der Sieger mürrisch, „es stört nur die Vorbereitung auf den Olympiatitel 2008.“ Zudem hätten „diese komischen großen Arbeitsgeräte keinen rechten Spaß gemacht“, lässt der vielfache Tischtennis-Weltchampion wissen.
Westfalenland, 28. November: Unmittelbar nach dem gestrigen Global New Naming der altehrwürdigen Dortmunder Westfalenhalle in Signal-Iduna-Superdome tauchen Gerüchte auf, der Versicherer wolle den ganzen Landstrich in Signal-Idunasien umtaufen. Umgehend formiert sich Widerstand. Münsters Lokalpolitiker wollen den Idunasischen Frieden verweigern: „Das wäre Geschichtsfälschung.“ Tags darauf brennen in Gelsenkirchen die ersten Iduna-Geschäftsstellen: „Raus mit die Borussenpest aus unsere schöne Stadt.“ MÜLL
