Kalte Unterkünfte

Kälte Rund 100 Flüchtlinge demonstrieren gegen die Unterbringung in unbeheizten Zelten

Etwa 100 Flüchtlinge haben gestern vor dem gegen die Unterbringung in unbeheizten Zelten protestiert. „Uns ist kalt“, hieß es auf einem der Transparente; auf einem anderen stand: „Baut die Zelte ab bitte.“ Vor allem seine Kinder litten unter der Kälte und Feuchtigkeit, sagte ein Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung in Bahrenfeld. Ein anderer Flüchtling zeigte ein Attest, wonach er unter einer Neigung zu Infekten leidet.

Die Grünen-Bürgerschaftsfraktion empfing sechs der Demons­tranten zu einem Gespräch. Die Abgeordnete Antje Möller, flüchtlingspolitische Sprecherin der Fraktion, bezeichnete es als erklärtes Ziel, „alle aus den Zelten herausbekommen.“

In Hamburg sind nach Angaben der Innenbehörde Zelte für etwa 3.600 Flüchtlinge aufgestellt worden, davon entfallen auf beheizbare Zelte der Bundeswehr 750 Plätze. Die übrigen 2.850 Plätze befinden sich demnach in nicht-winterfesten Unterkünften. Hinzu kämen rund 300 Schlafstellen in einer Halle der Feuerwehrakademie in Billbrook, die nur eingeschränkt winterfest sei. Diese 3.150 Plätze müssten durch beheizbare Festgebäude oder Bundeswehrzelte ersetzt werden. Die Planungen für Holzhäuser und Container liefen mit Hochdruck, erklärte ein Behördensprecher. (dpa)