Kurden für Kooperation gegen den IS

SYRIEN Die russische Luftwaffe setzt ihre Angriffe fort. Behörden nehmen einen Oppositionsführer fest

MOSKAU/LONDON rtr/afp | Ungeachtet der Kritik aus dem Westen haben russische Kampfjets am Wochenende wieder Ziele in Syrien angegriffen. Nach Angaben der russischen Armee wurden Stellungen der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) bombardiert. Die Miliz sei geschwächt worden.

Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge galten die mutmaßlich russischen Bombardements am Sonntag Zielen im Westen Syriens. Russland gab an, IS-Stellungen in den Provinzen Idlib im Nordwesten und Rakka im Osten angegriffen zu haben. Rebellenvertreter teilten mit, Russland habe mindestens vier Gruppen getroffen, die von anderen Staaten beim Kampf gegen Assad militärisch unterstützt worden seien. Diese Angaben können nicht von unabhängiger Seite geprüft werden.

Die Kurden im Irak riefen Russland und die USA unterdessen zur Kooperation im Kampf gegen den IS auf. Es könnten bessere Ergebnisse erzielt werden, wenn die US-geführte Koalition und Russland gemeinsam vorgingen, erklärte der Präsident der Kurdenregion, Massud Barsani. „Unsere Region wird Russland willkommen heißen, wenn es unsere Peschmerga-Miliz im Kampf gegen den IS unterstützt.“

Die syrischen Behörden nahmen einen Oppositionsführer fest, nachdem er die russischen Militärangriffe kritisiert hatte. Munser Chaddam, Sprecher des Nationalen Koordinierungsausschusses für demokratischen Wandel, sei von Sicherheitskräften an einen unbekannten Ort gebracht worden, teilte die Organisation am Sonntag mit. Der Wissenschaftler und Autor hatte am Donnerstag auf Facebook geschrieben, die russische Intervention werde die Lage komplizierter machen und mehr Dschihadisten nach Syrien locken.