: Kataloniens Präsident Mas erhält Gerichtsvorladung
Spanien Wegen des Referendums über die Unabhängigkeit 2014 setzt Justiz Anhörung an
Die Regionalregierung sprach von einem „politischen Prozess“ und verurteilte das Vorgehen der Justiz. Dem Schriftstück zufolge werden Mas ziviler Ungehorsam, Machtmissbrauch und Veruntreuung öffentlicher Gelder vorgeworfen. Den Beschuldigten droht ein Ämterverbot.
Das spanische Verfassungsgericht hatte auf Antrag der Regierung in Madrid im vergangenen Jahr ein rechtlich bindendes Referendum untersagt. Die Justiz argumentierte, dass dabei über eine Frage abgestimmt werden solle, die die Einheit des Landes betreffe – und das falle nicht in den Kompetenzbereich der Regionalregierung. Stattdessen fand dann mithilfe von 41.000 Freiwilligen ein symbolisches Referendum statt.
Die Regionalregierung unterstützte die Abstimmung, indem sie Schulen als Wahllokale bereitstellte, online über die Abstimmung informierte und Polizisten einsetzte. Dazu seien öffentliche Gelder genutzt worden, so die Justiz. An der Volksbefragung beteiligten sich 2,3 der etwa 5,5 Millionen Wahlberechtigten. Gut 80 Prozent stimmten für eine Abspaltung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen