heute in Bremen
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„Für Frauen mit Mut“

Preis Zum neunten Mal verleiht der Verein Belladonna seinen Gründerinnenpreis

Maren Bock

Foto: Kerstin Rolfes

55, Geschäftsführerin von Belladonna, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit, Finanzen, Personal und den Bereich Existenzgründung.

taz: Frau Bock, verraten Sie uns, wer den Belladonna-Gründe­rinnenpreis bekommt?

Maren Bock: Das kann ich nicht: Der Name der Preisträgerin steht auf einem Blatt in einem versiegelten Kuvert, das heute Abend im Bel Etage der Wirtschaftssenator Martin Günthner öffnen darf – und bis dahin bleibt er geheim. Das ist ein bisschen wie in Hollywood.

Nur der Andrang ist kleiner?

Na ja, dieses Jahr sind wir regelrecht überrannt worden. Wir sind restlos ausgebucht.

Aber es ist doch bloß eine Preisverleihung – was macht die so attraktiv?

Das hat sicher viel damit zu tun, dass die bisherigen Preisträgerinnen so überwältigende Persönlichkeiten sind, mit nichtlinearen Lebensläufen: Die passen in keine Schablone. Von daher ist es spannend, wen wir auszeichnen. Auch die jetzige Preisträgerin – als die ihre Bewerbung abgeschickt hat, hatte ihr Mann ihr eigens abgeraten, sie habe schon wegen ihres Alters keine Chance. Aber solche Grenzen gibt es bei uns nicht.

Was ist das Besondere am Belladonna-Preis?

Zum einen: Wir verleihen ihn jetzt seit neun Jahren – und alle acht Preisträgerinnen sind noch am Markt. Das zeigt, dass wir schon auf Nachhaltigkeit der Konzepte achten. Dann: Bei den anderen Gründerinnenpreisen sitzt, soweit ich sehe, der Staat mindestens mit in der Jury: Das wollten wir hier nicht.

Trotzdem ist der Senator beim Festakt dabei?

Ja, und das ist uns auch wichtig: Die Sichtbarkeit und die Ermutigung von Frauen ist ja unser Ziel, und dabei ist das eine große Hilfe. Aber unser Preis ist und bleibt eine Auszeichnung durch eine NGO für Frauen mit dem Mut, sich selbstständig zu machen und eine Existenz aufzubauen.

interview: bes