Flüchtlingsunterkunft Hotel Walter für jugendliche Flüchtlinge wieder eröffnet: Raus ins Sonnenhaus
„Die Zimmer sind hell und freundlich und das Bad ist großzügig“; „supergepflegt und sauber“. „Gutes Management“. „Unschönes Hotelgebäude“. „Freundliche Gastgeber“, „gute Lage“ für touristische Citybummelanten. All das wird dem ehemals familiengeführten Gästehaus Walter auf Buchungsseiten des Internets attestiert.
Zimmer sind aber gerade nicht verfügbar. Seit Monaten alles ausgebucht. Ein echter Geheimtipp? Nein, das „2 Sterne Superior“-Hotel ist seit August ein Übergangswohnheim für unbegleitete Flüchtlinge im Alter von 15 bis 17 Jahren. Sie sind von der Obdachlosenunterkunft „Sonnenhaus“ an den Buntentorsteinweg 86/88 umgezogen, haben den Namen und das große Netzwerk ehrenamtlicher Unterstützer gleich mitgenommen. Gestern wurde Einweihung gefeiert. „Die Willkommenskultur ist überwältigend“, betont das Team der AWO, Trägerin der Einrichtung. Sie hat das Hotel für zehn Jahre gemietet, komplett neu möbliert und durchsanieren lassen. Afghanen, Kurden, Syrer, Iraker und Iraner leben dort derzeit in Einzel- und Doppelzimmern. Hauptproblem? „Nur zwei der 20 Jugendlichen haben einen Platz in der Schule“, erklärt Betreuer Payam Abbassi. FIS
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