GEW schlägt Alarm bei Lehrernachwuchs

BILDUNG In Bremen und Bremerhaven bleiben über 30 Referendariatstellen unbesetzt

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht die künftige Lehrerversorgung in Bremen und Bremerhaven in Gefahr. Mit dem neuen Schuljahr seien seit September in Bremerhaven ein Drittel der Referendariatsstellen unbesetzt geblieben. Von 40 Stellen seien dort nur 27 besetzt worden. Insgesamt seien 40 der 180 Stellen im Land frei geblieben.

„Jede nicht genutzte Stelle ist eine vertane Chance, die Situation in der Lehrerversorgung zu verbessern“, erklärte die GEW Bremerhaven. Es gebe erfolglose BewerberInnen, die auf einen Platz warteten und sich nun mit Vertretungsstunden durchschlage müssten oder in andere Bundesländer abwanderten.

Die GEW fordert, die Attraktivität des Referendariats zu steigern, etwa durch bessere Bezahlung. Das Nachrückverfahren müsse überprüft und die freien Stellen besetzt werden.

Im Bildungsressort weist man die Kritik zurück. Tatsächlich seien 32 der 180 Plätze nicht besetzt worden, neun davon in Bremerhaven, erklärte Ressortsprecherin Annette Kemp. Die Pro­ble­me seien bekannt und gingen vor allem auf Mehrfachbewerbungen zurück: Wer in einem anderen Bundesland einen Platz bekomme, mache oft dort sein Referendariat.  (taz)