Ausbau zum europäischen Zentrum

Tropeninstitut erhält zwei Millionen Euro EU-Förderung für interdisziplinäre Forschung

Das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut, Deutschlands älteste und größte Einrichtung für tropenmedizinische Forschung, Lehre und Krankenversorgung, erhält von der Europäischen Union zwei Millionen Euro aus einem Exzellenzprogramm zur Förderung von Forschungsinfrastrukturen. Das Projekt umfasst ein Paket von Baumaßnahmen, durch die „eine europaweit einmalige Bündelung von Anlagen zur Forschung an importierten und hochinfektiösen Erkrankungen“ entsteht, teilte das Institut gestern mit.

Geplant seien der Ausbau einer Isolierstation in Hamburg und die Einrichtung eines Sicherheitslabors an der Forschungsstation des Instituts in Kumasi in Ghana. Der Zuschuss betrage rund zehn Prozent der geschätzten Gesamtkosten für die Baumaßnahmen, hieß es.

Das Projekt verspreche „exzellente Bedingungen für interdisziplinäre biomedizinische Forschung und Ausbildung“ durch modernste Hochsicherheitslaboratorien für den Umgang mit tropischen Viren und Parasiten. In einem besonders abgeschirmten Insektarium könne künftig deren Übertragung durch Stechmücken untersucht werden. Wissenschaftler erhielten so Trainingsmöglichkeiten für die Behandlung hochinfektiöser lebensbedrohlicher Erkrankungen wie Lassa- und Ebolafieber. dpa