Aluminium-Gipfel

Kanzler lädt Norsk Hydro wegen Werksschließung zum Gespräch. Beust hat noch Hoffnung für HAW

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) will mit dem norwegischen Energie- und Aluminiumkonzern Norsk Hydro über die hohen deutschen Strompreise und die Rahmenbedingungen der Aluminiumproduktion sprechen. Zu dem Treffen am morgigen Freitag werden der Vorstandsvorsitzende von Norsk Hydro, Eivind Reiten, Deutschland-Chef Dieter Braun, sowie der Hamburger Bürgermeister Ole von Beust und die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, Christian Wulff und Jürgen Rüttgers (alle CDU), im Kanzleramt erwartet.

Die Aluminium-Hütten in Hamburg und dem niedersächsischen Stade mit jeweils mehr als 400 Arbeitsplätzen sollen zum Ende dieses und des kommenden Jahres geschlossen werden. Über die Stilllegung des Hamburger Aluminium-Werks (HAW) will Norsk Hydro auch nicht mehr verhandeln. Es gebe kein Mandat der anderen beiden Gesellschafter, die gültige Beschlusslage nochmals zu verändern, sagte gestern ein Sprecher von Hydro Aluminium in Köln. Sie hätten ihr abschließendes Votum erteilt. Die Gesellschafter hatten im Juni beschlossen, das Werk zu schließen und im Oktober auch einen Verkauf an die Georgsmarienhütte GmbH abgelehnt. Begründet wurde die Schließung mit den hohen Strompreisen in Deutschland.

Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) kann sich ein Einlenken des norwegischen Konzerns dennoch vorstellen: „Ich hoffe, es gelingt, mit neuen Argumenten Norsk Hydro zum Nachdenken zu bewegen.“ Er erwarte, dass auch Norsk Hydro „offen an die Gespräche herangeht“. DPA