SPD-Basis im Flügelstreit

Die Wellen schlagen weiter hoch: Während Hamburgs SPD Parteichef Mathias Petersen gestern in Berlin versuchte, die Wogen des SPD-Führungschaos zu glätten, indem er dem designierten Parteivorsitzenden Matthias Platzeck „die einhellige Unterstützung der gesamten Hamburger SPD“ versicherte, tobte der Flügelkrieg an der Basis weiter. Der SPD-Distrikt Innenstadt des Kreises Mitte forderte gestern den kompletten Bundesvorstand der Partei zum Rücktritt auf: Dieser habe „mit seiner Entscheidung zur Nominierung des Generalsekretärs der Partei schweren Schaden zugefügt“.

Der Antrag zielt vor allem auf die Parteilinken um den Eimsbüttler Bundesvorständler Niels Annen, dem die graue Eminenz der SPD-Mitte, Johannes Kahrs, zuvor vorgeworfen hatte, mit der Nahles-Nominierung einen „Dolchstoß“ gegen den zurückgetretenen Parteichef Franz Müntefering geführt zu haben.

Die „Dolchstoß-Vorwürfe“ wies unterdessen der SPD-Distrikt Barmbek-Uhlenhorst-Hohenfelde als „verleumderisch“ zurück und forderte Kahrs auf, „sich von seinen Entgleisungen eindeutig zu distanzieren“. Hamburgs SPD-Landesvorstand, der morgen zu einer vorgezogenen Sitzung zusammenkommt, solle zudem an seiner „Nominierung von Annen zum Parteivorstand festhalten“. mac