BRAINSTORM

Ein Wort, ein Bild. Und die Faszination des Ekels. „Kannibalismus“ ist so ein Wort. Heidi Peter-Röcher hat darüber einst promoviert und dabei das Phänomen, nun, zwar nicht zur Gänze negiert, aber doch stark entmythologisiert. Inzwischen ist sie Professorin für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Uni Würzburg. Heute kommt sie um 20 Uhr ins Haus der Wissenschaft, liefert Funde, Fakten & Deutungen zu Kannibalismus in vorgeschichtlicher Zeit. Wobei am Ende bei ihr ein Frage-, kein Ausrufezeichen steht.

Und noch so ein Wort, das eine ganze Assoziationskette auslöst: „Arbeiterklasse“. Noch immer gilt er als verpönt, der Begriff der Klasse, auch wenn er mittlerweile dann und wann wieder Verwendung findet. Aber Marxisten der alten Schule benutzen ihn natürlich immer noch gerne, und da verwundert es nicht, dass die Frage „Was machen wir mit dem Klassenbegriff?“ gerade von ihnen aufgeworfen wird. Eingeladen hat die Marxistische Abendschule dazu Lothar Peter, ehemals Soziologie-Professor an der Uni Bremen, vor allem aber: ehemals Aktivist und Wissenschaftler der DKP. Heute spricht er um 20 Uhr in der Villa Ichon am Goetheplatz (Raum 2).

Noch so eine Grundsatzfrage, wenn auch etwas sperrig formuliert: „Gestaltung oder Kontrolle des Fortschritts in Forschung und Technik?“ Wieder einmal gestellt wird sie in der Vortragsreihe „Informatik und Militärforschung“ der Uni Bremen. Dazu eingeladen wurde Wolfgang Liebert, Professor an der TU München, ein Mann, der einst Physik und Philosophie studiert, sich seit jeher mit Rüstungskontrolle beschäftigt, Wissenschafts- und Technikfolgenabschätzung betrieben hat. Am Dienstag kommt er um 19 Uhr ins Haus der Wissenschaft. mnz