Werner Orlowsky

Werner Orlowsky wurde 1981 – zur Hoch-Zeit der Hausbesetzerbewegung – Baustadtrat in Kreuzberg. Er war der erste Baustadtrat, den die Alternative Liste (heute: Grüne) stellen durfte. Zuvor hatte Orlowsky eine Drogerie an der Dresdener Straße. Für die taz posierte er auf dem Heinrichplatz in Kreuzberg.

Was bedeutet Ihnen Berlin?

„Der Heinrichplatz strahlt eine gewisse Urbanität aus, an einem Herbsttag ist es hier fast wie in Paris. Hier haben wir es geschafft, Stadterneuerungspolitik zu verändern. Die wollten hier eine Autobahn hinbauen, auf dem Heinrichplatz sollten Auf- und Abfahrt sein. Unsere Parole war: Lieber instandbesetzen als kaputtbesitzen. Heute ist der ganze Block zwischen Oranien-, Mariannen-, Naunyn- und Manteuffelstraße in genossenschaftlicher Selbstverwaltung.“

Was bedeutet Ihnen die taz?

„Die taz hat mit ihrer objektiven und differenzierten Berichterstattung Partei genommen für die Ausgegrenzten, die Benachteiligten. Sie hat nicht gesagt: ‚Besetzer sind Verbrecher‘, sondern: ‚Klar, das ist illegal, aber legitim!‘ Die taz hat viel über diese Dinge berichtet und uns damit immer sehr geholfen.“ Foto: Anja Weber