Strom aus Windkraft für acht Millionen Haushalte

OSTSEE Bis zu 30 Windparks in der Deutschen Bucht sollen in Zukunft Offshore-Strom liefern

Weitere rund acht Millionen Haushalte in Deutschland sollen in naher Zukunft mit Strom aus Windkraftanlagen auf der Ostsee versorgt werden. Eine entsprechende Rechtsverordnung hat das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin verabschiedet. Für die Nordsee gibt es eine solche Verordnung bereits.

„Bis 2020 wollen wir den Anteil der regenerativen Energien an der Stromversorgung auf 30 Prozent erhöhen“, sagte Bauminister Peter Ramsauer (CSU). Mit Raumordnungsplänen für die deutschen Teile von Nord- und Ostsee soll Planungssicherheit für Offshore-Windanlagen gewährt werden.

In der letzten Kabinettssitzung der alten Bundesregierung war am 16. September die Raumnutzung für Offshore-Anlagen auf der Nordsee beschlossen worden. Demnach ist in der Deutschen Bucht Platz für 30 Windparks. Als Ziel wurde definiert, „im Jahr 2030 bis zu 25.000 Megawatt Stromleistung aus Offshore-Produktion zu erbringen“. Das würde für etwa zwölf Millionen Haushalte reichen. Zuständig für die Genehmigung von Offshore-Windparks ist das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie in Hamburg.

Als bislang erster deutscher Windpark auf dem Meer erzeugt „Alpha ventus“ etwa 45 Kilometer nördlich der ostfriesischen Insel Borkum Strom. Seit dem 12. August arbeiten die ersten drei von insgesamt zwölf Anlagen. Vor deutschen Küsten sind bislang 22 Windparks in der Nordsee und drei in der Ostsee mit insgesamt 1.800 Windrädern genehmigt. Ihre Gesamtleistung liegt bei etwa 8.000 Megawatt – rund sechsmal so viel Leistung wie jene des größten deutschen Atomkraftwerks im schleswig-holsteinischen Brokdorf. SMV