: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
Lektionen
1. Ein Pfälzer wird wieder wer
Der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, Donald Trump, musste in der Nacht zum Donnerstag wieder bei einer dreistündigen TV-Runde antreten. Väterlicherseits ist er Pfälzer (Opa Fritz kam aus Kallstadt an der Weinstraße), mütterlicherseits Schotte. Der Milliardär mit dem Blondschopf liegt bei Umfragen vorne – obwohl er Sexist, Großmaul und Linksaußen der Kandidaten ist. Weil er die Reichen stärker besteuern will, hat eine Millionärsgruppe jetzt die ersten Werbespots gegen ihn geschaltet.
2. Fische haben es schwerer als Pfälzer
Die Umweltorganisation WWF hat diese Woche ihren großen „Living Blue Planet“-Bericht herausgebracht. Fazit: Die Zahl der Meeresbewohner geht drastisch zurück, seit 1970 um die Hälfte. Die für menschliche Nahrung wichtigen Bestände von Makrelen & Co haben sich sogar um drei Viertel verringert. Neben der Überfischung sind die Ursachen Rohstoffabbau und Aquakulturen. Der WWF fordert deswegen, in den kommenden fünf Jahren weitere Gebiete unter Schutz zu stellen, samt Überwachung.
3. Europäische Hartzer haben es schwerer als deutsche
Der Europäische Gerichtshof hat sein Grundsatzurteil in Sachen „Alimanovic“ verkündet. Es geht um die Frage, ob arbeitslose EU-Bürger in Deutschland Anspruch auf Arbeitslosengeld II haben, umgangssprachlich „Hartz IV“ genannt. Ein Land kann Ausländern Sozialhilfe verweigern, sie also gegenüber Inländern diskriminieren, lautet das Urteil. Aber nicht so generell, wie es das deutsche Gesetz bisher vorschreibt, vor allem wenn der EU-Bürger schon in Deutschland gearbeitet hat. Die Klägerin allerdings – gebürtige Bosnierin, schwedische Staatsbürgerin – geht leer aus, weil sie nicht regelmäßig genug hier beschäftigt war.
4. Goethe füllt wieder die Kinos – wenigstens ungefähr
Der Film „Fack Ju Göhte 2“ um die Probleme einer Schulklasse droht alle Rekorde zu brechen: Nach einem Polizeieinsatz in Nürnberg sind für eine Münchner Veranstaltung die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden. In Nürnberg hatten vor einem Auftritt von Hauptdarsteller Elyas M’Barek 3.000 Menschen das Kino gestürmt.
5. Blockupy hat die Gefängnisse nicht gefüllt
Ein halbes Jahr nach den Protesten zur Eröffnung der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt laufen noch rund 100 Verfahren gegen mutmaßliche Randalierer, etwa 100 weitere seien eingestellt, so die Staatsanwaltschaft. In den meisten dieser Fälle seien die Tatverdächtigen unbekannt, zu jung oder ihre Schuld zu gering. Insgesamt 850 Straftaten hatte die Polizei im Rahmen der Blockupy-Demonstration registriert. Das bisher einzige Urteil war Anfang Juni gefallen: Ein 23-jähriger Italiener wurde zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, weil er Steine geworfen und dabei einen Polizisten verletzt habe. Reiner Metzger
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