POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Am Donnerstag wird im K-Fetisch (Wildenbruchstraße 86, 19.30 Uhr) über den christlichen Fundamentalismus und den alsbald drohenden „Marsch für das Leben“ gesprochen, der auch in diesem Jahr wieder eine Vielzahl von christlichen Gruppierungen, aber auch offen rechtsradikale Gruppen anzieht. Hier soll es jedoch speziell um jene christlichen Gruppen gehen, deren Vertreterinnen und Vertreter ganz ganz fest glauben, dass sie ganz lieb sind und dass es einen strafenden Gott gibt und einen Teufel, der Schwule, abtreibende Frauen und andere „schreckliche Menschen“ holt und in der Hölle schmo­ren lässt. Wie diese „bösen“ Menschen gefoltert werden, malen sie sich dann mit der Verzückung von Sadisten aus. Leider haben diese christlichen Gruppen sich in letzter Zeit immer mehr Gehör verschaffen können, auch steigt die Zahl ihrer Anhänger. Ein übler Sumpf das. Jennifer Stange skizziert die Lebensformen dieser bizarren Randgruppen.

Am Freitag wird in Neukölln über die „Konjunktur von Kontroll- und Sanktionierungspraxen in der Sozialen Arbeit“ gesprochen, mit dem Wort „Praxen“ ist hier offenkundig das gemeint, wofür das deutsche Wort „Praktiken“ steht. Ulrike Eichinger wird im Café Laika (Emser Straße 131, 19.30 Uhr), das sich zusehends zu einem weiteren festen Standort für Debatten mausert, erklären, wie diese soziale Kontrolle sich ausbreitet und wie ihr effektiv begegnet werden kann.

Am Samstag wird auf dem Vinetaplatz (14 Uhr) in Wedding eine sogenannte „Lärm-Demo“ veranstaltet, es geht dabei na­türlich gegen „Bebauung des Mauerparks, Mieterhöhungen, Verdrängung“, es geht natürlich auch um „Widerstand“. Und dieser wird vermittels Topfschlagens geleistet, wie originell. Inwieweit allerdings die Gen­trifizierung so bekämpft wird, die ja größtenteils eine wohlhabende Infantilgesellschaft in die Kieze bringt, die sich mit ihren Kindern um die schönsten Plätze im Sandkasten streitet, und das in einer kindischen Babysprache, wie sich also diese Großkinder beeindrucken lassen von Linken, die auf Töpfen herumschlagen, wird sich zeigen.

Am Herrfurthplatz (13 Uhr) wird schließlich, ebenfalls am Samstag, ein Fest der Begegnung gefeiert, mit welchem der Tag der Erinnerung und Mahnung begangen wird, der wiederum an die Opfer der Naziherrschaft erinnern soll. Hans Coppi wird sprechen, über „Deutschlands unbeglichene Schuld“ in Griechenland wird geredet, das aktuelle Flüchtlingselend wird aber ebenso Thema sein. Anschließend gibt es ein Fest, denn es geht zugleich auchum den Sieg über die Nazimörder.