Fußballverband soll gegen Antisemitismus vorgehen

Fußball Nach Ausschreitungen fordert Makkabi vom Fußballverband „klare Zeichen“

Nach antisemitischen Ausschreitungen bei einem Fußballspiel in Berlin haben der jüdische Sportverein TuS Makkabi und das American Jewish Committee (AJC) den Berliner Fußballverband aufgefordert, Konsequenzen zu ziehen. Es müsse mehr getan werden, damit jüdische Sportler ohne Anfeindungen ihrer Leidenschaft angstfrei nachgehen können, erklärte die Berliner AJC-Direktorin Deidre Berger am Dienstag. TuS Makkabi forderte vom Verband „klare Zeichen“ angesichts wiederholter antisemitischer Vorfälle bei Spielen.

Am Sonntag war nach einer Massenschlägerei ein Fußballspiel der Kreisliga zwischen dem TuS Makkabi und dem Weddinger Verein BFC Meteor 06 abgebrochen worden. Beteiligt waren daran laut Polizei mindestens 21 Personen. Ermittelt wird unter anderem wegen Körperverletzung, antisemitischer Beleidigungen und Landfriedensbruchs.

Auslöser war nach Polizeiangaben eine verbale Auseinandersetzung zwischen einem Spieler und einem Zuschauer. Nach Angaben des jüdischen Vereins wurden schon im Verlauf der ersten Halbzeit Spieler von TuS Makkabi von den Gegenspielern als „Judenschweine“ und „dreckige Juden“ beschimpft. Zehn Minuten nach Anpfiff der zweiten Halbzeit sei die Situation eskaliert, nachdem ein Spieler von Meteor 06 einen Anhänger von TuS Makkabi antisemitisch beschimpft und in der Folge mit einem heftigen Fußtritt angegriffen hatte. Daraufhin habe der Schiedsrichter den Angreifer mit einer Roten Karte vom Platz stellen wollen. Dies sei aber von Meteor 06 durch bewusst herbeigeführte Tumulte verhindert worden.

Der Schiedsrichter habe daraufhin das Spiel abgebrochen. Anschließend habe ein Meteor-Spieler versucht, Makkabi-Spieler und -Anhänger mit einer Eckfahnenstange zu attackieren. TuS Makkabi warf den Verantwortlichen von Meteor 06 vor, „dem Geschehen tatenlos“ zugesehen zu haben. „Wir fordern von BFC Meteor 06 ein konsequentes Handeln gegen die Täter aus ihren Reihen“, sagte ein Vereinssprecher. (epd)