Raus aus dem Ruhestand

Amtshilfe Polizeidirektor a. D. Klaus Keese als Stratege bei Asyl im Flughafen gefragt

Wenn Teile des ehemaligen Flughafens Tempelhof zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert werden mit 1.500 Betten in den Hangars, dann wird das alles gemanagt von Klaus Keese, 65 Jahre alt und Polizeidirektor im Ruhestand.

Er freue sich über dessen Zusage, sagte Innensenator Frank Henkel (CDU) am Mittwoch und pries Keese „als große Persönlichkeit mit Erfahrung bei Großlagen“. Bis 2013 hatte Keese die Polizeidirektion 1 (Reinickendorf/Pankow) mit rund 2.000 Beamten geleitet. Den Ruf, ein guter Organisator und Stratege zu sein, verdiente er sich mit der Leitung unzähliger Großeinsätze bei Staatsbesuchen oder Aufmärschen von Neonazis und den Gegendemonstrationen. Einer seiner Coups: das Flaschenverbot am 1. Mai 2004 rund um den Mauerpark – womit der Park befriedet wurde.

Keeses Versuch, Polizeipräsident zu werden, als der Posten 2011 frei wurde, ging allerdings schief. Zweimal verhinderte er vor Gericht, dass der damalige Innensenator Ehrhart Körting (SPD) seinen Wunschkandidaten Udo Hansen küren konnte. Dann kamen die Wahlen, Henkel wurde Innensenator, und der gab dem jetzigen Polizeipräsidenten Klaus Kandt den Vorzug.

Zu Keeses Marotten gehört, dass er stets in Uniform U-Bahn fuhr und einen gewissen Hang fürs Militärische pflegte. Er war der einzige Polizeiführer, der von einem Bundeswehrbataillon mit Tamtam und Zapfenstreich in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Nun kehrt er zurück und soll für Flüchtlinge im Flughafen Tempelhof Betten, Verpflegung und Sicherheit organisieren. „Wenn er ein vernünftiges Team bekommt, ist er genau der richtige Mann,“ verlautet aus Polizeikreisen. Plutonia Plarre