LESERINNENBRIEFE
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Ursachen der Bildungsmisere

■ betr.: „Soldaten des Wissens“, taz vom 5. 12. 09

Es tut gut, dass eine Zeitung frei von Hochschulanzeigen (vor allem Stellenanzeigen) es sich leisten kann, die Arbeit der Bertelsmänner, der Hochschulräte und der undemokratischen (aber teuren) Akkreditierer darzustellen. Hier liegen entscheidende Ursachen der Bildungsmisere. GERHARD FRIEDE, Warthausen

Verzweifelte Kinder, Lehrer, Eltern

■ betr.: „Weniger Prüfungen im Bachelor“, taz vom 7. 12. 09

Mit Freuden las ich, dass die HRK und die Kultusminister Bachelor-Studiengänge nachbessern wollen. Unsere Tochter, Bachelor Psychologie in Jena, hat bis auf zwei Prüfungen den deckungsgleichen Lehrstoff zum vormaligen Dipl.-Studiengang, bei einem Jahr weniger. Nun hoffen wir auf ähnliche Einsichten beim G8. Denn unser Sohn, 6. Klasse Gymnasium, muss derzeit ein Wochenpensum von meist 45 Stunden ableisten. Kinder, Lehrer und Eltern sind verzweifelt, obwohl die Lehrer auf einige Lehrinhalte gerne verzichten würden, wenn sie denn dürften. PETRA ZACHARIAS, Lübeck

Einzige Aktion: Tempolimit

■ betr.: „Wir sind zu bequem“, taz vom 4. 12. 09

Zustimmen möchte ich Felix Ekardt darin,dass in der politischen Diskussion die Wachstumsfrage im Zentrum stehen muss. Gleichzeitig ist es jedoch wichtig, dass wir auch unser Verhalten verändern. Gegen eine sich abzeichnende Resignation brauchen wir neue konkrete Handlungsziele. Hier finde ich die Ideen der Unfrieds richtig gut. Wie wäre es, wenn sich die großen Umweltorganisationen mal auf eine einzige Aktion, z. B. das Tempolimit auf Autobahnen, einigen würden. Die Realisierung könnte vielgestaltig sein und hätte das Ziel einer gesetzlichen Tempobeschränkung. Ein Neuanfang.

LIES WELKER, Mainz

Elektrorad mit Schattenseiten

■ betr.: „Eine rollende Rakete“, taz vom 5. 12. 09

Dein schönes Elektrorad hat auch Schattenseiten: Der Akku, mit dem der Motor läuft, hat eine Nutzungsdauer von ca. 300 Ladezyklen. Bei regelmäßiger Fahrt wird also in zwei bis drei Jahren ein neuer Akku fällig. Die Herstellung der Akkus (Li-Ionen-Akkus) ist sehr energieaufwändig. Bernd Oehler schätzt in der Onlinezeitung Fahrradzukunft, dass der Akku allein ausreicht, dass die Klimabelastung deines Elektrorades pro gefahrenem Kilometer etwa der eines Kleinwagens entspricht. REINHARD SOHN, Freiburg

Alternativ reisen mit Zeppelin

■ betr.: „Fernweh ohne Reue“ von Edith Kresta, taz vom 8. 12. 09

Alle Lamentos und Überlegungen zum Flugverkehr zeigen mir eines: den können wir nicht einfach wegsparen wie sonst so manches. Im Geschäftsleben, in der Forschung, in der Kunst und auf vielen weiteren Gebieten können und wollen wir nicht hinter die Zeit des Flugzeugs zurück, auch die Urlaubsreisen wollen wir uns nicht mehr nehmen lassen. Also müssen wir doch verstärkt auf diesem Gebiet nach einer Alternative zum herkömmlichen Treibstoff suchen. Ich erinnere mich da an einen Film, in dem eine Wiederbelebung des Zeppelin angedacht war. Warum hört man nichts mehr vom Cargo-Lifter? CHRISTIANE RATTINGER, Offenburg