Auftrieb der Bodenständigen

Während der Winterpause der Fußball-Regionalliga Nord stellt die taz an dieser Stelle Fanartikel vor, die es noch nicht gibt, aber dringend geben sollte. Heute: der Bleigurt für Eintracht Braunschweig-Fans.Ein zentraler Aspekt beim Sporttauchen ist das Gefühl der Schwerelosigkeit. Einfach im Wasser hängen, ohne dass es Auf- oder Abtrieb gibt. Die Fußballer von Eintracht Braunschweig kannten diesen Zustand in der vergangenen Saison. Diese Saison war Schluss damit, ab dem fünften Spieltag im September vergangenen Jahres. Von da an redeten alle vom besten Saisonstart aller Zeiten. Von da an verspürten die Braunschweiger Auftrieb in Richtung erste Liga. Trainer Torsten Lieberknecht hat sofort reagiert und für alle Beteiligten das Mantra von der „Bodenständigkeit“ rausgegeben, die es zu wahren gelte, und von der „Momentaufnahme“, die der erste Tabellenplatz sei. Wäre Torsten Lieberknecht ein Taucher, er hätte sich umgehend einen schwereren Bleigurt besorgt. Dann ist Schluss mit Auftrieb. Dann herrscht wieder Schwerelosigkeit. Bleigurte für Sporttaucher gibt es in vielen Ausführungen, aber einen Bleigurt mit Eintracht Braunschweig-Wappen gibt es noch nicht. Es wäre ein einzigartiger Fanartikel, mit dem die Eintracht zeigen könnte, dass sie in Sachen Merchandising State of the Art ist. Zumal jeder Bleigurt eine Funktion enthält, die schnelles Lösen und Abwerfen des Bleis ermöglicht. Die Folge: Der Taucher geht nach oben, ob er will oder nicht. Die Fans sind schon seit Spieltag Fünf dabei, sich alle Bleigurte vom Leib zu reißen. Die Verantwortlichen bei Eintracht Braunschweig treten immer noch auf die Bremse. Aber nicht mehr ganz so stark: „Wir klopfen“, sagt Sportdirektor Marc Arnold, „an die große Tür.“ Klingt bleischwer, soll aber heißen: Auftrieb ist schon schön.  KLI