Teures Gegurke

Man schämt sich nicht in Wolfsburg für das Geld, mit dem der Klub um sich werfen kann. Gefragt, wie gut die Chancen stehen, dass Mittelfeldspieler Diego, der das Spiel gegen Stuttgart mit einem Tor und einer Vorarbeit im Prinzip im Alleingang entschied, noch länger für Wolfsburg spiele, antwortete Manager Klaus Allofs süffisant: „Man kann ja nachlesen, welche Argumente wir haben.“ Nach einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Gehaltsliste streicht der Brasilianer 8,2 Millionen Euro per annum ein, ohne Prämien. In etwa die gleiche Summe an Ablöse investierte der Autoklub in den teuersten Wintertransfer der Liga, Ivan Perisic aus Dortmund, der gegen Stuttgart immerhin 75 Minuten mitwirken durfte. Dieter Hecking, nach Felix Magath und Lorenz-Günther Köstner, der dritter VfL-Trainer der Saison, war jedoch mit seinem hoch bezahlten Ensemble trotz des Sieges alles andere als zufrieden. „2:0 gewonnen, aber noch viel zu tun“, stöhnte der aus Nürnberg verpflichtete Fußballlehrer sein Fazit. „In der ersten Halbzeit waren wir viel zu verhalten. Das war nicht das, was wir uns vorgestellt haben.“ Irgendetwas zum Schämen findet sich sogar in Wolfsburg. (taz, dpa)