Die Neuen

Die Saarländerin Elke Ferner gehört bislang zu den eher unbekannten Gesichtern in Berlin, obwohl sie Vorsitzende der SPD-Frauen (ASF) ist. Für die 47-Jährige kam der Vorschlag, zu einem von fünf Stellvertretern des nominierten SPD-Parteichefs Matthias Platzeck gewählt zu werden, „sehr überraschend“. Bei der Bundestagswahl im September hatte die Programmiererin das Direktmandat im Wahlkreis Saarbrücken gegen ihren ehemaligen Parteifreund Oskar Lafontaine, der für die Linkspartei angetreten war, gewonnen.

Als langjährige Oberbürgermeisterin von Bonn hat sich Bärbel Dieckmann, 56, über die Region hinaus Ansehen erworben. Die SPD-Politikerin lenkte die Umstrukturierung Bonns nach dem Regierungswechsel nach Berlin. So geht die Ansiedlung von UN-Organisationen nicht zuletzt auf ihr Engagement zurück. Dieckmann ist seit 1972 SPD-Mitglied und gehört seit 2003 dem Bundespräsidium der Partei an.

Ute Vogt gilt als die Hoffnungsträgerin der SPD in Baden-Württemberg. Die 41-jährige Landeschefin soll die Sozialdemokraten in die Landtagswahl am 26. März 2006 führen und dem neuen Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU) die Macht streitig machen. Schon 1994 wurde die Rechtsanwältin und frühere Juso-Landeschefin in den Bundestag gewählt. Nach der Wahl 2002 machte Bundeskanzler Schröder Vogt zur Staatssekretärin im Bundesinnenministerium. Er zählte sie angeblich zur „Führungsreserve der ersten Klasse“.

Neben diesen drei Frauen sollen der designierte Bundesfinanzminister und frühere Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Peer Steinbrück, 58, sowie Kurt Beck, 56, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Stellvertreter von Matthias Platzeck, 51, werden. DPA, TAZ