VORMERKEN
: In einem Komponistenporträt stellen sich in der AdK Olga Neuwirth und Enno Poppe vor

Ein kurzes Porträt von Enno Poppe, in den Worten Poppes: „Ich hatte eine glückliche Kindheit. Ich kämpfe nicht. In der Kunst gibt es keine Konkurrenz. Ich bin Mitteleuropäer und kann mir mich nicht traditionslos vorstellen. Spontaneität ist mir suspekt.“ Diese Selbstdarstellung übermittelte der 1969 geborene Komponist dem Ensemble Modern, das seine Komposition „Knochen“ uraufführte. Das war im Jahr 2000, und seither sind noch einige Preise und Auszeichnungen dazugekommen, zum Beispiel 2002 der Busoni-Preis der Akadamie der Künste, 2006 ein Stipendium der Villa Sepentara und seit diesem Jahr ist Poppe Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Olga Neuwirth erhielt unter anderem den Hindemith- und den Ernst-Krenek-Preis. In einer Rede bei der Großdemonstration 2000 in Wien gegen die Regierungsbeteiligung der FPÖ erklärte die 1968 in Graz geborene Komponistin auch ihre Musik: „Ich möchte niemanden eine Belehrung vorsetzen, nur Gedanken an das Schmerzliche und Zarte, das um die Welt liegt, das öffentlich Zweideutige und menschlich Vergebliche, das sie umgibt, durch Musik vermitteln.“ Mehr von den beiden erfährt man morgen in der Akademie der Künste bei der Reihe „2wei“, in einem dialogischen Wechselspiel aus Konzerten, Film und Gespräch mit Neuwirth und Poppe. Es spielen das Kammerensemble Neue Musik Berlin und das Ensemble Mosaik. TM

■ 2wei: AdK, Pariser Platz 4 Samstag, 18 Uhr. 8/4 €