Hamburg bleibt Schlusslicht bei der Krippe

Bildung Hamburg leistet sich die schlechteste Betreuung von Krippenkindern, Niedersachsen Vorletzter, Bremen dagegen Zweitbester

Hamburg bleibt trotz deutlicher Verbesserungen beim Betreuungsschlüssel für Kita-Kinder auf dem letzten Platz aller Westländer. So habe jede Kita-Fachkraft 2014 durchschnittlich 5,1 Krippenkinder im Alter von bis zu drei Jahren betreut. Das seien statistisch 0,6 Kinder weniger als 2012, heißt es in dem am Montag veröffentlichten „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann-Stiftung. Von den Empfehlungen der Stiftung für ein kindgerechtes Betreuungsverhältnis von einem Erzieher je drei Kinder ist Hamburg aber noch weit entfernt.

Den vorletzten Platz belegen trotz leichter Verbesserungen die niedersächsischen Krippen. Durchschnittlich kommen dort auf eine vollzeitbeschäftigte Kita-Fachkraft 4,1 Krippenkinder. Dagegen kommt Bremen mit einem leicht verschlechterten Schlüssel von eins zu 3,4 hinter Baden-Württemberg immer noch auf den zweiten Rang.

Ungefähr dem deutschen Durchschnitt entspricht das Betreuungsverhältnis in Schleswig-Holstein: Dort kamen 2014 auf eine Vollzeitkraft im Schnitt 3,7 Krippenkinder in der Ganztagsbetreuung bzw. 8,9 bei den älteren Kindergartenkindern. Zwei Jahre zuvor waren die Werte etwas schlechter.

Bei der Betreuung der Kindergartenkinder steht auch Hamburg gar nicht so schlecht da. Bundesweit kommt die Hansestadt hier auf Platz vier, Niedersachsen auf Rang drei. Gleichwohl liegt der Schlüssel immer noch deutlich über der Empfehlung der Stiftung von eins zu 7,5.

Die Stiftung kritisierte die Diskrepanz zwischen dem rechnerischen und tatsächlichen Personalschlüssel an Hamburger Kitas. Wegen Team- und Elterngesprächen, Dokumentationen oder Fortbildungen würden von einer Fachkraft tatsächlich 6,8 unter Dreijährige betreut, bei Kindern ab drei Jahren liege das Betreuungsverhältnis bei eins zu mindestens 11,5 Kindern.  (dpa)

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