Schwierige Krankenhausplanung

FINANZEN Bei der Krankenhausplanung befürworten Bremen und Niedersachsen eineintensivere Abstimmung. Finanziell beteiligen will sich das Nachbarland an Bremen aber nicht

Bremens und Niedersachsens Krankenhausverbände befürworten einen Ausbau der Kooperation bei der Klinikplanung.

Dies sei sinnvoll und notwendig, hieß es bei den Landeskrankenhausgesellschaften in Hannover und Bremen. Gleichzeitig machten sie deutlich, dass die Interessen beider Seiten gewahrt bleiben müssten.

„Die Not ist groß“, sagte der stellvertretende Geschäftsführer der Bremer Krankenhausgesellschaft (HBKG), Heiko Ackermann. Er verwies darauf, dass 30 Prozent der Patienten in bremischen Krankenhäusern aus Niedersachsen kommen.

Bremen habe damit den größten auswärtigen Patientenanteil unter den Stadtstaaten. Allerdings machte Ackermann klar, dass die Patienten aus Niedersachsen zur Wirtschaftlichkeit der Kliniken beitrügen: „Auf diese Erlöse können wir nicht verzichten.“

Der Hinweis auf die 30-Prozent-Marke wird in Hannover mit leichtem Argwohn betrachtet, denn man wittert Forderungen nach einer etwaigen Finanzbeteiligung. „Niedersachsen hat aber keine Luft, an Bremen etwas abzugeben“, unterstrich der stellvertretende Geschäftsführer der Niedersächsischen Landeskrankenhausgesellschaft (NKG), Marten Bielefeld.

Gespräche über eine engere Abstimmung an allen Landesgrenzen sei sinnvoll, Niedersachsen habe aber im Krankenhausbereich bereits einen Investitionsstau von rund 1,5 Milliarden Euro.

In Bremen ist das Thema hoch angesiedelt. „Insgesamt werden wir unsere medizinische Versorgungslandschaft deutlich intensiver mit Niedersachsen abstimmen müssen“, sagte Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) in seiner Regierungserklärung. Vor wenigen Tagen hatte er seine Forderung nach einer engeren Kooperation beider Bundesländer auch in anderen Bereichen bekräftigt.  (dpa/ taz)