Risikoreiche Wärme

Elektrische Bettdecken, Heizkissen und Wärmflaschen sind praktisch, aber nicht ungefährlich – vor allem für Babys

Heizkissen sind Vorläufer der Heizdecken – auch was die Sicherheit anbelangt. Mediziner der Universität Bonn raten daher, Heizkissen nie unbeaufsichtigt unter der Bettdecke zu lassen. Sie könnten Matratzen in Brand setzen. Besser geeignet seien Wärmedecken. In jedem Fall beim Kauf auf Sicherheitszeichen achten.

Als dauerhafte Bettwärmer sind beheizbare Kissen und Decken ungeeignet. Sie sollten nur zum Vorwärmen benutzt werden. Dann heißt es: Stecker raus! Denn wie alle elektrischen Geräte strahlen Heizkissen und Wärmedecken elektromagnetische Felder aus. Dieser Elektrosmog kann das Befinden trüben und sogar richtig krank machen. Typische Beschwerden sind Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Nervosität und Abgeschlagenheit.

Diese Gefahr besteht nicht bei Wärmflaschen. Doch um Verbrühungen zu vermeiden, darf man niemals kochendes Wasser in Wärmflaschen füllen. Flasche und Schraubverschluss sollten regelmäßig überprüft werden, da durch Materialermüdung Löcher und Risse entstehen können. Verbrennungen vermeidet, wer eine Wärmflasche mit Textilüberzug benutzt oder Tücher um die Flasche wickelt, bevor er sie auf die Haut legt.

Vorsicht bei Neugeborenen: Ihre Haut kann durch Wärmflaschen geschädigt werden – auch wenn Erwachsene die Temperatur als nicht zu heiß einschätzen. Das haben Mediziner der Klinik für Dermatologie und Allergologie in München beobachtet. In einem Fall hatte eine Krankenschwester eine Stoffwindel um die Wärmflasche gewickelt, bevor sie sie auf den Bauch eines Babys legte. Ergebnis: Verbrennungen zweiten Grades.

Die Haut von Neugeborenen ist wärmeempfindlicher als die Erwachsener, berichten die Ärzte. Zudem könnten bestimmte Positionen die Blutzirkulation einschränken und so die Wärmeabfuhr verringern. Bei Babys sollte man deshalb möglichst auf künstliche Wärmequellen verzichten. Hinzu kommt nämlich noch die Gefahr einer Überwärmung. Sie kann zum Kreislaufkollaps und – im schlimmsten Fall – zum „plötzlichen Kindstod“ führen. MARTINA JANNING