GEBURTENRATE
: Mehr Kinder in den Industriestaaten

ROSTOCK | Erstmals seit dem Babyboom der 60er-Jahre steigen die Geburtenraten in den Industriestaaten wieder. Eine vom Rostocker Max-Planck-Instituts für demografische Forschung veröffentlichte Studie zeigt, dass die Raten heute in vielen Ländern höher liegen als noch vor fünf Jahren. Die Angst vor einer Bevölkerungsimplosion, die wegen der extrem niedrigen Geburtenraten in den 90er-Jahren aufkam, sei unbegründet, erklärte der Direktor des Instituts, Joshua Goldstein. Noch im Jahr 2002 lagen die Geburtenraten den Angaben zufolge in 16 europäischen Ländern unter 1,3 Kindern pro Frau. Diese Zeiten seien nun vorbei, heißt es in der Analyse. Demnach stiegen die Raten in 15 der 16 untersuchten Länder wieder. Spanien verzeichnete beispielsweise 1996 eine Geburtenrate von 1,19; im Jahr 2007 lag sie bereits bei 1,39. Noch stärker ausgeprägt war demnach der Trend in Ostdeutschland. Dort lag die Geburtenrate im Jahr 1994 bei 0,77 Kindern pro Frau; im Jahr 2008 waren es dann mit 1,4 Kindern pro Frau fast doppelt so viele. Dennoch lägen die Ziffern noch immer unter 2,1 Kindern pro Frau, die nötig wären, um die Größe einer Bevölkerung aufrecht zu erhalten. (ap)