Unterm Strich
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Gestern erschien ein Artikel in der FAZ, in dem Frank Fischer und Joseph Wälzholz dem Autor Tex Rubinowitz vorwerfen, von Wikipedia abgeschrieben zu haben. In dem Feuilleton-Text mit dem Titel „Plagiarismus, getarnt als Recherche“ behaupten Fischer und Wälzholz, dass der Schriftsteller und Bachmannpreisträger in seinem Buch „Irma“ viele Sätze und Passagen wörtlich oder leicht abgewandelt dem Internetlexikon entnommen hat. Man könne „Irma“ auch streckenweise „Irmapedia“ nennen, denn was darin zum Beispiel zum Haussperling, zu Mary Hopkin oder Bruce Dickinson stehe, sei ohne Quellenangabe aus der Wikipedia rausgeklaubt, so Fischer und Wälzholz. Dessen Verlag Rowohlt habe dem Buch ein recht kleinteiliges Quellenverzeichnis angehängt – in dem allerdings keine einzige der Wikipedia-Stellen verzeichnet sei. Bereits im Februar bezeichneten Fischer und Wälzholz den Autor in ihrem Umblätterer-Blog als „Guttenberg des Feuilletons“.Damals lautete der Vorwurf, Rubinowitz habe für einen Artikel der Süddeutschen Zeitung Material des Blogs „Der Umblätterer“ kopiert. Zudem soll er auch hier einen ganzen Absatz aus der Wikipedia geklaut haben.

200 Filmemacher, darunter Jean-Luc Godard und Ken Loach, fordern einen kulturellen ­Boykott Israels.Ihre Petition entstand aus Anlass des Locarno Filmfestivals und ist auf der Internetseite der internationalen antiisraelischen Boykottbewegung BDS („Boycott, Desinvestments, Sanctions“) zu finden. Die Regisseure sprechen sich gegen die Auswahl Israels für die diesjährige „Carte Blanche“-Sektion aus. Filmkritiker Rüdiger Suchsland wendet sich gegen diesen Boykottaufruf. Wer das gut fände, dem stelle sich – von vielem anderen abgesehen – in der Konsequenz die Frage, ob wir jetzt auch chinesische und iranische Filme boykottieren sollen, schreibt Suchsland auf seiner Website negativ-film.de. In Israel würden viel demokratischere Verhältnisse herrschen und die Medien relativ frei genau die selben Dinge debattieren wie Europäer. Die Maßstäbe würden hier verloren gehen, schreibt der freie Journalist.