Kirchliche Kiebitze: Gottesdienstbesucher werden überwacht
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Dass ein angeblich lieber, aber tatsächlich doch eher zürnender Gott jede noch so kleine Verfehlung sieht, ist ein Damoklesschwert, das Gläubigen von ihren jeweiligen Kirchen nur allzu gern über das Haupt gehängt wird. Mit so einem allwissenden Popanz lässt sich eben trefflich Eindruck schinden. Blöd nur, dass der Herr seine Überwachungsdaten bislang nicht mit den irdischen Stellvertretern zu teilen geruhte. So blieb die Drohung der Kleriker immer reichlich folgenlos. Das IT-Unternehmen Face-Six, ansonsten für säkulare Kunden wie Casinos und Flughäfen tätig, hat nun endlich Abhilfe geschaffen, berichtete der Evangelendienst epd gestern beglückt, und eine Überwachungssoftware eigens für kirchliche Belange geschneidert. Das „Churchix“ geheißene Programm versteht sich auf Gesichtserkennung und petzt gnadenlos, welche Schäfchen brav am Gottesdienst teilgenommen haben und welche schwänzten. „Die Kirchen, mit denen wir gesprochen haben, sagen, für sie sei ein Traum wahr geworden“, freut sich Face-Six-Chef Moshe Greenshpan. Fürwahr, eine himmlische Fügung.