Alfa-Männchen rotten sich zusammen

NEUGRÜNDUNG Die AfD-Abspaltung „Allianz für Fortschritt und Aufbruch“ bekommt bald einen Landesverband. Momentan hat die neue Partei in Bremen aber erst 27 Mitglieder

„Alfa wird in keiner Form Rassismus dulden“, sagt Ex-AfD-Mann Schäfer

Die neue Partei Allianz für Fortschritt und Aufbruch (Alfa) will bis spätestens Ende September in Bremen einen Landesverband gründen. Derzeit würden dafür intensive Vorbereitungen getroffen, sagte der ehemalige Vorsitzende des AfD-Landesverbandes, Christian Schäfer.

Alfa ist aus der Abspaltung des liberalen Flügels der AfD Anfang Juli hervorgegangen. Der im internen Machtkampf den Nationalkonservativen unterlegene Parteigründer Bernd Lucke hatte die neue Partei gegründet und wurde zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Derzeit habe Alfa in Bremen 27 Mitglieder, sagte Schäfer, der im Juli aus der AfD ausgetreten war. Weitere Anträge würden erst nach der Gründung bearbeitet.

Schäfer schätzt, dass etwa zwei Drittel der Alfa-Mitglieder früher bei der AfD waren. „Alfa wird in keiner Form Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und pauschale Vorurteile gegenüber dem Islam dulden“, sagte Schäfer. Er gehe davon aus, dass bis Ende Oktober in den meisten Bundesländern Landesverbände der Partei gegründet sein werden.

Den Anfang macht am Sonntag Baden-Württemberg: In Stuttgart werden zu einer Alfa-Gründungsversammlung rund 100 Mitglieder erwartet. In Niedersachsen sind bisher noch keine dementsprechenden Pläne bekannt geworden.

In Bremen wird Alfa auch gleich in der Bremischen Bürgerschaft vertreten sein. Schäfer und der frühere AfD-Bundesschatzmeister Piet Leidreiter sind Gründungsmitglieder der neuen Partei und für die AfD in den Landtag gewählt worden. Dort bilden sie nun, zusammen mit dem Abgeordneten Klaus Remkes, die „Alfa-Gruppe Bremen“, die zuletzt noch unter dem Label „Bremer Bürgerliche Reformer“ firmierte. Die AfD ist damit nur noch mit Ex-CDUler Alexander Tassis in der Bürgerschaft vertreten, dem Bundessprecher der Interessengemeinschaft „Homosexuelle in der AfD“.  (dpa/taz)