Max Greger im Himmel, Geisterfahrer am Boden
: Die Achtziger haben es in sich

MÜNCHEN/LÜBECK/BERLIN dpa/taz | Diese Senioren-Schneise der Verwüstung hätte er sicher nicht gewollt, aber sich gefreut, dass sie so glimpflich geschlagen wurde: Als der große Swing-Jazz- und Dudelmusiker, der alte Max Greger, mit 89 Jahren jetzt am Samstag in München nach einem tonangebenden Leben friedlich im Familienkreise verschied, da hatte ein 86-jähriger Automobilist aus Schleswig-Holstein sein Gefährt noch sicher in der Garage zu stehen. Doch dann ging es Sonntag im Morgengrauen, mit Betonung auf Grauen, los: Der Greis fuhr bei Travemünde erst in falscher Richtung auf die Bundesstraße, dann mäanderte er fehlgeleitet auf die A 226 und später auf die A 1. Dort stieß er nach rund 22 Kilometern in einer Großbaustelle seitlich mit dem Auto einer vierköpfigen Familie zusammen. Wunder über Wunder: Alle Menschlein, ob alt oder jung, blieben unverletzt. Darauf einen wahren Max-Greger-Tusch!