Frauen verdienen weniger

UNGLEICH Die Löhne der Frauen in Niedersachsen sind 2014 weniger gestiegen als die der Männer

Frauen und Ungelernte haben in Niedersachsen bei den Lohnsteigerungen das Nachsehen. Während die Löhne der Arbeitnehmer 2014 im Schnitt um 2,1 Prozent stiegen, wuchsen die der Arbeitnehmerinnen um 0,8 Prozent an, teilte das Landesamt für Statistik gestern in Hannover mit. Teilzeitbeschäftigte (plus 1 Prozent) bekamen einen geringeren Lohnzuwachs als Vollzeitkräfte (plus 1,9 Prozent).

Die Statistiker werteten die Bruttoverdienste inklusive Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld aus rund 3.300 Betrieben mit mindestens zehn Beschäftigten aus. In den von Männern dominierten Branchen wie dem Baugewerbe oder dem Bereich Information und Kommunikation stiegen die Löhne überproportional um 4,1 bis 5,9 Prozent. Branchen mit hohem Frauenanteil wie das Gastgewerbe und die Erziehungsberufe erzielten ein geringeres Plus von zwischen 1,4 und 0,8 Prozent. Im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Bereich Kunst und Kultur sanken die Löhne.

„Es kann nicht sein, dass der wirtschaftliche Wohlstand an den Frauen vorbeigeht, insbesondere an denen, die in Gesundheits- und Dienstleistungsberufen Unverzichtbares für unser aller Wohlergehen leisten“, sagte Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD).

Wegen Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitarbeit klaffe eine Lücke bei der Rente zwischen Frauen und Männern von bis zu 59 Prozent, sagte Rundt. „Es ist absurd, dass Frauen immer noch häufig schlechter bezahlt werden als Männer.“  (dpa/taz)