Dynamischer Zuwachs

WACHSTUM Schleswig-Holstein hat in diesem Jahr fast 10.000 Flüchtlinge aufgenommen

"Wir schreien nicht 'Hurra', stehen der Sache aber positiv gegenüber"

Albersdorfs Bürgermeister Heribert Heinecke (CDU)

In Schleswig-Holstein sind in diesem Jahr bislang 9.900 Flüchtlinge angekommen. Nach Angaben von Susanne Berndt, Sprecherin des Landesamtes für Ausländerangelegenheiten, kamen rund 2.000 Menschen in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes in Neumünster unter, 500 in Seeth, 450 in Boostedt, 380 in Albersdorf und 45 in Kiebitzhörn.

„Die Zahlen in den Erstaufnahmeeinrichtungen sind dynamisch“, so Berndt. „Sie ändern sich ständig, da die Flüchtlinge anschließend weiter verteilt werden in die Kreise und die kreisfreien Städte.“ Noch Anfang des Jahres war die bis dahin einzige Erstaufnahme des nördlichsten Bundeslandes in Neumünster nur für 650 Menschen ausgelegt.

Weil die Einrichtungen in Neumünster, Boostedt und Seeth ihre Kapazitätsgrenzen erreichten, wurde am vergangenen Wochenende eine provisorische Aufnahme in Albersdorf geschaffen. Sie soll bis zum 14. September geöffnet bleiben. Die Flüchtlinge würden mit offenen Armen empfangen, sagte Bürgermeister Heribert Heinecke (CDU). Das habe eine Einwohnerversammlung am Dienstagabend mit mehr als 600 Teilnehmern gezeigt. „Wir schreien nicht ‚Hurra‘“, sagt Heinecke, „stehen der Sache aber positiv gegenüber.“

Weitere Übergangseinrichtungen plant das Land bis Oktober in Kiel und Eggebek. Dauerhafte Standorte sollen bis Ende 2016 in den Hochschulstandorten Lübeck, Kiel, Flensburg und Heide entstehen. (dpa)